des baperilchen Kandes -, Gaus = und Heiche » Wappens. 9
Yn den Warpen der mwelfifhen Hergoge Bayerns fand man
ebenfalls nur Gefhlechtszeihen, indem man ihren Löwen nicht
erft vom Herzog Heinrich dem Löwen an, fondern fon an Altern
welfifhen Sürften gemahrte, und denfelben fonah ale Wappenbild
des italienifhen Haufes Efte oder der Altern welfifhen Sürften
in Deutfhland felbft, deren Namen Welf ohnehin gleichbedeutend
mit Löme feyn follte, betrachtete. Bon Welf, dem Stifter dee
Kiofters Eteingaden, Bdinmt namentlich ‘i. %. 4183 ein aufrecht:
ftehender Löme mit der Umfchrift „Welfo Dei gratia Dux Spolefi.
Marchio Tuscie. Princepa Sard.“ vor. 1?) Da indeffen Pfeffel
und andere Sefbichtäfreunde an mehreren Eiegeln Herzogs Hein.
rich des Löwen im Edilde ftatt des Lömen Weden oder NRauten
bemerkt haben wollten, und zwar über folhen Urkunden, melde
Bayern betrafen, fo fhloß bieraus Lipomaly in feiner bereits er:
mähnten Abhandlung mit Met, daß die mwelfifhen Herzoge den
Löwen wegen des Herzogtbums Sadfen, die Nauten aber wegen
Bayern gefübrt haben werden, und fomit mar man nabe daran,
auf ein bayerifhes Landeswappen zu treffen. Allein da man in
den Echilden der von U. M. Lipomely beigebrachten Eiegel bes
Herzogs Heinrihe von 1160 — 4166 und 41172, von welden man
geäußert hatte, daß die bayerifhen Nauten fehr fihtbar darin
feyen, bei näherer Prüfung nichts von Nauten oder Weden cb.i.
grafen Dtto mit Ablerficgeln als mwittelöbadifhe Beihledbtö: Wappen auf; da biefer
Dtto abir ıwie fein Dhiim, ebe diefer zur bergogl. Würhe gelangte, Pfalygraf war, fo
Kann er den Atler eben rvegen diefed Amtes gleich feinem Dheim geführt haben. Außer:
dem führt Rirome'n noch ein Adler. Eirgel von Diryog Qudwig I. aus Sem Jahre 1213
ohne WBetrefidangabe und eines vom NMheinpfalygrafen Heinrih (Heinrihe des Adıwen
Sohn) an. Grfteres findet fi aber in den bayerifhen Negeften-Bänden fo wenig, «ale
überhaupt cine Urtunde von Herioy Ludwig I. au dem Jahre 1212 bemerkt if, und
Dfalsgraf Heinrih bat nab Tollnere Hist. Palat. Beinen Apler, fondern einen Lömen
gefübrı. Uchbrigens findet fi nur ein Udler:Gieuel des gedadıten Pfalsgrafen Dtto vor,
welches ciner Urkunde v. 3. 1207 über tie Schenfung eines Holygrundes an ein &t,. Jos
hbannd: Spital, ungenannt wo, anhangt. 18 Ift fhadhaft, IäBt aber Loy noch einen Adler
mit ausgebreiteten Klugeln gewahren.
12) M.b. Vol. VI. Tab. 2. No. 7. ad pag. 192. — Nah Zouner His. Palat.
Rheni Cap. XV. p. 366. Lit. E. hut Helnrih& des Löwen Kohn, der die Pfalygraffchaft
am Rhein erlangte, feinen Quelfifden Köiwen dahin sebradt. Da cr aber nur durd die
Wermählung mit Ugnes, Tochter ded hohenflaufifhen Rheinpfalsgrafen Gonras, sur Pfalz kam,
und die Gohenflaufen aud) einen Löwen In aufrchtrr Etellung um Gelhlehtd: Wappen
hatten (M. b. Vol. VI. Rab. I. Ne. 4. ad pag. 1189), fo bleibt ed smeifelhaft, ob ge-
Dachhter welfifher Prinz fein Eisheriges SGelhlebtö:Wappen behalten oder din bobenftiuu:
fifden Löwen angenommen habe.