WILHELMII. GEGEN ABRÜSTUNGSKONFERENZ 237
enraged and passionate B.! The same poor Papa and you would have had
to bear! I bore it quietely, without flinching, the Royal standard firmly in
my hand, the shield with the Black and Wbite quarterings on my arm and
God above, alone I bore it for eight long years! Where is henow? The
storm has calmed, the standard waves high in the breeze, comforting every
anxious look cast upwards; the Crown sends its rays ‚by the Grace of God‘
into Palace and hut, and — pardon me if I say so — Europe and the world
listen to hear, ‚what does the German Emperor say or think‘ and not what
is the will of his Chancellor! To my notion in one point Papa’s theory of
the continuation of the Old Empire in the new one is right; he always
maintained and so do I! for ever and for ever, there is only one real
Emperor in the world and that is the German, regardless of his Person
and qualities, but by right of a thousand years tradition. And his Chan-
cellor has to obey! Now goodby dearest Mama, please forgive this epistle,
but your letter has touched so many points of interest, that I ventured to
dwell upon them a little longer, with best love I kiss your hands and remain
ever Your most dutiful and devoted son
Willy.“
Die sommerliche Stille von 1898 wurde durch drei politische Ereignisse
unterbrochen. Zuerst durch den Abrüstungsvorschlag des Zaren, der durch
eine öffentliche, im St. Petersburger „Regierungsboten‘“ publizierte und
durch den Minister des Äußeren Grafen Murawiew allen russischen Mis-
sionen im Auslande wie den in St. Petersburg akkreditierten Botschaftern
und Gesandten mitgeteilte Kundgebung eine internationale Abrüstungs-
konferenz in Vorschlag brachte. Den ersten Anstoß zu dieser kaiserlichen
Kundgebung soll der Warschauer Bankier Bloch gegeben haben, ein wür-
diger Mann und langjähriger Schwärmer für Frieden und Wohlgefallen auf
Erden. Kaiser Wilhelm II. war durch diese russische Kundgebung so über-
rascht und erregt, daß er ohne Rücksprache weder mit Hohenlohe noch mit
mir von sich aus ein Telegramm an den Kaiser Nikolaus richtete, in dem er
dessen Manifest ridikülisierte. Er frug, ob der Zar die Absicht habe, die
ruhmbedeckten Standarten seiner Regimenter in einem Friedenstempel
aufzuhängen, erinnerte ihn an die herrlichen Siege der russischen Waffen in
vergangenen Zeiten und betonte die Notwendigkeit, das russische Schwert
scharf zu halten, mit einem Eifer, als ob er russischer Kriegsminister wäre.
Unsere Kaiserin, die an allen Sorgen ihres Gemahls innigen Anteil nahm,
sagte mir, der Kaiser habe sich seit langem über nichts so geärgert wie über
den plötzlichen und törichten Schritt des unreifen Zaren. Philipp Eulenburg
meinte: „Unser geliebter Kaiser kann es nun einmal nicht vertragen, wenn
sich ein anderer in den Vordergrund der Bühne stellt.“ Ich war gemeinsam
Abrüstungs-
vorschlag
des Zaren