Full text: Bernhard Fürst von Bülow - Denkwürdigkeiten. Vierter Band. Jugend- und Diplomatenjahre. (4)

460 EIN TEIL DES GLÜCKS 
für den großen Napoleon der Niedergang begonnen, als er den König KarlIV. 
von Spanien zur Abdankung nötigte, um seinen Bruder Joseph auf den 
Thron des Kaisers Karl V. zu setzen. Ich fuhr nach Saint- Jean-de-Luz am 
Golf von Biskaya. Ich fuhr bis zur spanischen Grenze nach Hendaye, nach 
Fuenterrabia an der Bidassoa und Irun. Ich badete bis spät in den Herbst. 
Ich habe kaum irgendwo so viel gelesen wie während der zwei Monate in 
Biarritz. Ich hielt mich an das Wort unseres großen Königs: „Bücher sind 
kein geringer Teil des Glücks. Die Lektüre wird meine letzte Leidenschaft 
sein.“ Ich las noch einmal die „‚Confessions“ von J. J. Rousseau und den 
„Contrat Social“. Um mich von den Sophismen des großen Verführers Jean 
Jacques nicht bestricken zu lassen, las ich die damals gerade erscheinenden 
Bände der „Origines de la France contemporaine“ von Hippolyte Taine, 
unter den vielen großen französischen Geschichtschreibern einem der 
klarsten und tiefsten. Ich las wieder Labruyere und La Fontaine, die Ro- 
mane von Voltaire. Ich las das prächtige Buch von Viktor Hehn über 
Kulturpflanzen und Haustiere. Ich las vor allem Treitschke, dessen 
Deutsche Geschichte mit den Reden von Bismarck die Grundlage meines 
politischen Denkens und Fühlens wurde.
	        
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