160 Perser und Griechen. Europas Sieg über Asten.
gefährlichen Feind; dieser trieb sich in Asien herum, und auf ihr An-
stiften ließ ein persischer Pascha das Haus anzünden, in welchem er
schlief; er entsprang dem Feuer, aber die Mörder tödteten ihn mit Meil-
schüssen, weil sie in der Nähe sein Schwert fürchteten. So endete im
Spätherbste 404 Alkibiades, der bewies, wie viel ein hochbegabter Mann
seinem Vaterlande schadet, wenn ihm nichts heilig ist und er nur die
Gebote seines Ehrgeizes kennt.
Der Rüchzug der Fehntausend (401 v. Chr.).
KTenophon.
Sparta konnte sich, als es die Hegemonie errungen hatte, nicht
mehr auf seine alte Politik beschränken, nach welcher es den Peloponnes
zu einer Bundesgenossenschaft unter seiner Leitung vereinigte und von
da aus auf die Bewegungen in Mittelgriechenland achtete und in sei-
nem Interesse einwirkte. Es konnte so wenig als Athen die Städte
und Inseln sich selbst überlassen, wenn es nicht allgemeine Verwirrung
und Einmischung des persischen Königs gewärtigen wollte, denn dieser
verlor die griechischen Städte, die ihm einst Tribut gegeben hatten,
nie aus den Augen. Darum mußte Sparta über die asiatischen Küsten
wachen, wie einst Athen, es bedurfte wie dieses einer Seemacht und
eines Schatzes, kurz, die Rollen hatten nur zwischen beiden Städten
gewechselt.
Gegen Persien wirkte Sparta unter der Hand, indem es die Re-
bellion des jüngeren Kprus, der es gegen Athen unterstützt hatte, be-
günstigte. Dieser ehrgeizige Prinz, der seinen Namen nicht umsonst tra-
gen wollte, empörte sich gegen seinen Bruder Artaxerres Mnemon, und
führte 100,000 griechisch bewaffnete und geübte Asiaten und 13,000
griechische Söldner über Thapsakus in die babylonischen Ebenen. In
der Schlacht von Kunarxa (401) hätte er durch die Griechen gesiegt,
wenn er nicht selbst in dem Kampfe geblieben wäre, als er auf seinen
Bruder einstürmte. Die Griechen traten nun den Rückzug an, die feigen
Paschas ermordeten den Spartaner Klearch und die anderen griechischen
Feldberrn durch einen schändlichen Verrath, weil sie das führerlose Heer
leicht zu vernichten hofften. Es wählte sich jedoch auf den Antrag des
Atheners Tenophon neue Feldherren und unter denselben den Tenophon
selbst; dieser führte die Zehntausend aus Mesopotamien durch das Land
der wilden Karduchen (Kurden), das armenische Hochland und die Ge-
biete barbarischer Stämme, deren Name nicht oder selten mehr vorkommt,
immer durch Feindesland bis an das schwarze Meer bei Kotpora und
von dort nach Thrakien, wo sie bei dem König Seuthes Dienst nah-
men, der sie um einen Theil ihres Soldes betrog. Diese erprobten