162 Perser und Griechen. Europas Sieg über Asten.
feind gewann und dem geldarmen Sparta beträchtliche Hilfsquellen er-
öffnete. König Agestlaus zog nach Asien (396) und schreckte die Per-
ser durch einen großen Sieg am Flusse Paktolus und fast noch mehr
durch die Versuchung, in welche er einzelne Satrapen und Volksstämme
führte; einige von diesen fielen nämlich von dem großen Könige ab und
wollten sich mit spartanischer Unterstützung unabhängig machen. Aber
die Spartaner selbst, vor allen Lysander, hatten die Perser gelehrt, wie
die Griechen mit Erfolg zu bekämpfen seien; half den Spartanern per-
sisches Gold gegen die Athener, warum sollte es nun nicht die gleichen
Dienste gegen die Spartaner thun, welche in Griechenland noch verhaß-
ter waren als die Athener? Viele tausend Dariken (Dariusd'ors) wan-
derten aus Assen in aller Stille nach Theben, Argos, Korinth, wohl
auch nach Athen, obwohl es nicht aufkam, und fanden ihren Weg zu
den Feldherren, Rednern und Magistraten.
Bund gegen Sparta. Schlacht bei Koronea. Seeschlacht bei Kni-
dos (394). Konon.
Zufällig balgten sich die Lokrer und Phokier um einige Hufen Lan-
des; die Spartaner halfen den Lokrern, die Thebaner den Phokiern, und
Lysander, welcher die Stadt Haliartos in Böotien übereilt angriff, fand
da (395) seinen Tod. Der Bund gegen Sparta verstärkte sich und die-
ses sah sich gezwungen, den Agesilaus aus Asien heimzurufen. Eilends
kehrte er zurück und stand Freund und Feind unerwartet mit seinem Heere
in Böotien. Bei Koronea lieferte er den Verbündeten eine große Schlacht
(20. Aug. 394), in welcher er die leichenvolle Walstatt behauptete, aber den
Krieg nicht beendigte, der blutiger war als der peloponnesische, und zuletzt
seinen Schauplatz im nördlichen Peloponnese hatte und daher der korin-
thische Krieg heißt. Agesilaus selbst sagte: „Ständen die Hellenen, die ge-
fallen sind, mit mir gegen die Perser, so könnten wir die Schatzkammer des
großen Königs in Persepolis plündern“; er meinte, die Gier nach den
Dariken führe doch allein die Verbündeten gegen ihn zur Schlacht.
Sparta erfuhr aber noch Härteres als den blutigen und doch nicht
entscheidenden Tag von Koronea;z der Athener Konon, wolcher sich seit
dem Tage von Aegos Potamoi bei dem kyprischen Könige Euagoras auf-
gehalten hatte, trat im Anfange des spartanisch-persischen Krieges in die
Dienste des großen Königs und erhielt den Oberbefehl über dessen Flotte.
Mit dieser besiegte er die spartanische unter Pisander bei Knidos anfangs
August 394 v. Chr. vollständig, verjagte die spartanischen Harmosten aus
den Städten, welche einst Athen bundespflichtig waren und erschien 392
mit einer persisch-griechischen Flotte im Miräeus. Mit persischem Golde
baute er die langen Mauern wieder auf, welche Kimon und Perikles
einst mit persischer Beute hergestellt hatten! Konon unternahm es auch,