Full text: Die Weltgeschichte. Erster Theil. Das Alterthum. (1)

Der Friede des Antallidas endet den sogenannten lorinthischen Krieg. 168 
die athenische Bundesherrschaft bis auf die jonischen und aäolischen Kuͤ- 
stenstädte auszudehnen; allein es hieß den Persern doch zu viel zuge- 
muthet, daß sie die ganze Macht Athens wieder aufrichten sollten, ein 
persischer Satrape verhaftete deßhalb den Konon und ließ ihn im Ge- 
fängnisse sterben. 
Der Friede des Antalbidas endet den sogenannien Korinthischen Arieg (387 v. CEhr.). 
Die Spartaner hatten den Antalkidas nach Asien geschickt, der mit 
dem Perserkönig wegen des Friedens unterhandelte und gegen Athen 
wirkte, das bereits wieder gefährlich dastand. Im Jahre 387 wurde 
der Friede abgeschlossen, aber nicht etwa zwischen dem Perserkönige und 
den Spartanern, sondern der Perserkönig diktirte einen Frieden für ganz 
Griechenland, welcher das Werk der Schlachten am Curpmedon vernich- 
tete. Der König eignete sich alle asiatischen Städte und noch Kppern 
und Klazomenä zu, alle übrigen Städte aber, kleine und große, sollten 
frei und unabhängig sein (nur Lemnos, Imbros und Skpros wurden 
den Athenern aus Gnade überlassen). So wollte es der Perserkönig 
und drohte jedem mit Krieg, der sich nicht zu seinen Artikeln bequemen 
wollte. 
Nun waren die Städte einmal frei, von Sparta sowohl als von 
Athen; sie hatten ihre Freiheit als ein Geschenk von der persischen Po- 
litik erhalten, welche darauf zählte, daß die „freien“ Städte an einander 
gerathen, sich gegenseitig abschwächen und den Persern gute Gelegen- 
heit bereiten würden. Der anutalkidische Friede, diese Befreiung der 
griechischen Städte durch die Perser und die Unterwerfung der asia- 
tischen, ist die beste Vertheidigung der athenischen Hegemonie und der 
perikleischen Politik. 
Zornig nahmen Athen und noch später Theben den Machtspruch 
aus Susa an, sehr willig die Spartaner, welche denselben herbeigeführt 
hatten. Sie opferten die asiatischen Griechen ohne Gewissensbisse, waren 
ja doch durch die Freigebung aller Städte in Griechenland die Bünde 
gelöst, welche ihnen gefährlich werden konnten; Athen stand allein, 
Theben nicht minder, ebenso Mantinea in Arkadien; wer wollte es mit 
Sparta aufnehmen, das sein altes Gebiet Lakonien und Messene, seine 
Periöken und Heloten behauptet hatte? Sparta wurde durch den Frieden 
des Antalkidas abermals in Griechenland Meister und übte noch größere 
Gewaltthätigkeiten als je vorher, denn es hatte nun auch die Ehre und 
den alten Stolz verloren. Es hatte die Griechen in Asien verrathen 
und den Perser zum Schiedsrichter aufgerufen; über was konnte sich 
Sparta ferner noch schämen? 
11°
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.