Zweiter heiliger Krieg. Philipp ermordet. Alexander der Große. 189
337 die Griechen auf einen Tag nach Korinth; da wurde er zum Ober-
feldherrn aller Griechen gegen die Perser gewählt, welche nun endlich
dafür gezüchtigt werden sollten, daß sie vor vielen Jahren griechische
Tempel und die Stadt Athen zerstört hatten; das war also ein Kreuzzug
gegen den alten Nationalfeind, und Philipp wollte die Hellenen an-
fübren, wie einst Kimon, welcher nur mit dem Tode den Gedanken an
den Perserkrieg aufgegeben hatte.
Die Spartaner waren auf dem Tage von Korinth nicht erschienen,
und als Philipp drohend fragen ließ: „soll ich zu euch als Freund oder
Feind kommen?“ antworteten sie: „Gar nicht.“ Aber der Makedonier
ließ sich mit Lakonismen jetzt so wenig abspeisen, als vor sieben Jahren,
wo er den Arkadiern und Messeniern beistand. Damals mahnte er die
Spartauer von dem Angriffe auf seine Bundesgenossen ab und drohte
mit strenger Strafe, wenn er nach Lakonien komme. Sie hatten ihm
„wenn“ geantwortet, aber sich fügen müssen, und nicht besser ging es
ihnen auch diesesmal.
Philipp ermordet (336).
Nachdem Philipp Griechenland so weit gesichert, als ihm möglich
war, ging er nach Makedonien zurück und rüstete zu dem Perserkriege.
Seine Gemahlin, die stolze Olpmpias, die ihm den Alerander geboren,
hatte er verstoßen und eine andere geheirathet, deren Verwandte den
Alexander haßten und höhnten. Dieser war selbst mit dem Verluste der
Thronfolge bedroht, da Philipp von seiner zweiten Gemahlin einen Sohn
hatte. Solcher Unfriede in der königlichen Familie war für Makedonien
und Griechenland kein Geheimniß und wohl die Ursache von Philipps
blutigem Ende. Zu Aegä, an dem Hochzeitfeste seiner Tochter Kleopatra
mit dem epirotischen Fürsten Alcrander (der in einem Feldzuge in Ita-
lien blieb), wurde Philipp von einem adeligen Jüngling Pausanias,
den er beleidigt hatte, erstochen (336), und der Verdacht war allgemein,
daß Olpmpias den. Mörder zu seinem Entschlusse vermocht habe, während
einige glaubten, daß Persien ihn gedungen.
Sechezehntes Kapitel.
Alerander der Große.
Er deruhigt Maiedonien, Griechenland, Chrahien bis an die Donau.
Alerander war zwanzig Jahre alt und obwohl er schon viele Pro-
ben einer ungewöhnlichen Geisteskraft gegeben hatte, versuchte es doch