Full text: Die Weltgeschichte. Erster Theil. Das Alterthum. (1)

Das königliche Haus und Alrranders Feldberren. 208 
aus Persis und den Seleukus aus Babplon vertrieben, sich der hinter- 
lassenen Schätze Aleranders d. Gr. bemächtigt und rückte wieder in 
Vorderasien ein. Gegen ihn verbanden sich nun die übrigen; Antigonus 
proklamierte sich aber jetzt als den Befreier der Rorane und ihres 
Kindes, des Thronerben, und zugleich als den Wiederhersteller Griechen- 
lands; er schickte ein Heer in den Peloponnes, dessen Anführer Teles- 
phorus den Tempel zu Olpmpia plünderte und den Peloponnes bis auf 
Korinth und Silyon eroberte, während der Neffe des Antigonus Euböa 
und Böotien Kassandern entriß und Athen bedrohte. Nur die Schlacht 
von Gaza, durch welche sein Sohn Demetrius Palästina und Syrien 
an den Ptolemäus verlor, hinderte den Antigonus mit seiner Hauptmacht 
in Europa einzufallen. Hierauf machten die Herren Frieden und ließen 
einander ihre Beute; Kassander ermordete aber 311 Roranen und Ale- 
randern, der alte Polpsperchon den Herakles, Antigonus die Kleopatra, 
so daß von der königlichen Familie nur Thessalonike, das Weib Kassan- 
ders, übrig blieb, welche später den andern auch nachgeschickt wurde. 
Von den bedeutenden Feldherren waren nur noch Kassander, Lyfi-= 
machus, Antigonus mit seinem Sohne Demetrius, Seleukus und Ptole- 
mäus am Leben. 
Erneuerter Krieg (311—281). 
Schon im Jahre 308 v. Chr. geriethen sie wieder an einander, 
weil keiner die griechischen Städte räumen wollte. Antigonus schickte 
seinen Sohn Demetrius Poliorketes (den Städtebelagerer) nach Grie- 
chenland, der Athen befreite und ihm seine demokratische Verfassung 
wiedergab. Die Athener vergötterten ihn dafür in allem Ernste und 
warfen die 360 Bildsäulen um, welche sie früher dem Demetrius Pha- 
lereus, dem Werkzeuge Kassanders, aufgestellt hatten. Ptolemäus verlor 
bei dem kpprischen Salamis eine große Sceschlacht gegen den Städte- 
croberer und nun nahm Antigonus den Königstitel an, welchem Beispiele 
seine Gegner ungesäumt folgten. Jetzt wüthete der Krieg vom Helles- 
pont bis an die Gränzen Aegyptens und vom Peloponnes bis DTbessa- 
lien, bis der 83jährige Antigonus 301 in der Schlacht bei Ipsus in 
Phrygien fielz; Demetrius rettete von dem ganzen Heere 4000 Reiter 
und 5000 Fußgänger. 
Diesem blühte aber das Glück noch mehr als einmal; der auf seine 
Nachbarn Lysimachus und Ptolemäus eifersüchtige Seleukus heirathete 
die Tochter des Demetrius, zerfiel aber bald mit seinem Schwiegervater, 
der nun mit seiner Flotte Athen eroberte und trotz des erfahrenen Un- 
dankes milde behandelte. Unterdessen starb (298) der blutige Kassander 
in Makedonien an der Läusekrankheit; seine Söhne hatten das Naturell 
ihres Vaters geerbt und der älteste ermordete seine Mutter Thessalonike,
	        
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