208 Perser und Griechen. Europas Sieg uber Asien.
3. Kappadokten (890 v. Chr. bis 17. u. Chr.).
Ein edler Perser, Ariarathes, stiftete dieses bis Kaiser Tiberius
(reg. 34 — 37 n. Chr.) dauernde Königreich. Als Tempelstädte sind
Komana, Tyana und Venasa bekannt, wo zahlreiche Priesterschaften mit
einem Oberpriester aus königlichem Geschlechte große Ländereien und
viele tausend Leibeigene besaßen. Die Kappadokier, semitischer Abkunft,
erlangten niemals besondere Bedeutung; kappadokische Sklaven waren
in Rom wegen ihrer breiten Schultern als Sänftenträger gesucht.
4. Armenten (E0—68 v. Chr.).
Wie Ariarathes war Orontes, der zur Zeit Antiochus des Großen
(220—187 v. Chr.) Armenien wiederum zu einem selbständigen Reiche
machte (es zerfiel in Groß= und Kleinarmenien), von edlem persischem
Stamme; diese armenischen Könige wußten sich mit den Seleukiden gut
zu vertragen. Der mächtigste war Tigranes, welcher 63 v. Chr. den
Römern unterlag.
5. Fontus (22—68)
nannten die Griechen das von rohen Stämmen bewehnte Gebirgsland,
vom untern Halys bis an den Phasis. Die pontischen Mithridate lei-
teten ihr Geschlecht von Darius Hystaspis ab; bei dem Verfalle des
sprischen Reiches gewannen sie mehrere Provinzen und der große Mi-
thridat IV. (124—63) wurde der furchtbarste Gegner der Römer.
6. Partblien (236 v. Chr. bie 226 u. Chr.).
Arsakes, ein Achämenide gleich den eben genannten Fürsten, riß sich
256 v. Chr. von Syrien los; sein Bruder Arsakes II. schlug die Sprer
238 und eroberte Medien, Persts und Babylon; später wurde Parthien
eine Großmacht, welche den Römern das Gleichgewicht in Asien hielt.
7. Baktrien (255—134 v. Chr.).
Dieses Land hatte Alerander als das Thor Indiens und Sogdianas
besonders mit Militärkolonicen bedacht. Der Statthalter Diodot riß sich
von Sprien 255 v. Chr. los; dieses griechisch-baktrische Reich erstreckte
sich in seiner Blütezeit vom Jaxartes bis an den Indus, soll 1000
Städte gezählt haben, und um 136 von den Parthern, um 125 v. Chr.
mit den Indusländern von skythischen Stämmen erobert worden sein;
später wurde es ein Theil des neupersischen Reiches.
8. Indien.
Schon Seleukus I. (Nikator) trat Aleranders Eroberungen an den
indischen Fürsten Sandrakottus (bei den Hindu Tschandragupta genannt)