256 Die Römer.
Rbegion, in ihren Schutz auf und versahen sie mit Besatzungen, wodurch
sie sich in Unteritalien festsetzten. Der Census vom Jahr 282 ergab
etwas über 278,000 römische Bürger.
Mutywille der Tarentiner (282).
Ein Vertrag zwischen den Tarentinern und Römern verbot letztern,
über das lacinische Vorgebirge, an der südlichen Ecke des tarentinischen
Meerbusens, hinauszuschiffen, und als sie den Thuriern dennoch einige
Schiffe zur Unterstützung schickten, brauchten die von Demagogen auf-
gehetzten leichtfertigen Tarentiner Gewalt, kaperten die Fahrzeuge und
eroberten Thurii (282). Darauf erschienen römische Gesandte in Tarent,
welche Genugthuung verlangten; allein diese wurden von dem Nöbel
verspottet, weil sie schlecht griechisch sprachen, ja ein unflätiger Mensch
besudelte das Gewand des Gesandten Posthumius auf der Straße, was
ein allgemeines Gelächter erregte. Posthumius aber sprach: „diesen
Fleck wird viel Blut abwaschen,“ und bald langte die Kriegserklärung
aus Rom in Tarent an. Die Tarentiner hatten darauf gerechnet, daß
die Römer durch den tuskisch-gallischen Krieg hinreichend beschäftigt
wären und geriethen nun in große Angst, als die Gefahr gegen sie
beranzog. Zwar waren sie mit den Lukanern, Bruttiern, Messapiern
und den Ueberresten der Samniter in Verbindung getreten, aber auch
so glaubten sie sich einem ernsthaften Angriffe nicht gewachsen.
Pyrrhus in JItalien (280).
Sie riefen daher den König Pyrrhus von Epirus zu Hilfe, welcher
um diese Zeit Makedonien ebenso schnell gewonnen als verloren hatte.
Das schien diesem eine vortreffliche Gelegenheit Italien zu erobern;
er sah sich im Geiste schon als Herrn dieses Landes und im Sieger-
schritt Europa durchziehend, wie weiland Alexander in Asien gethan
hatte. Die andern Könige des großen makedonischen Erbes unter-
stützten ihn mit Geld, Elephanten und einiger Mannschaft, weil sie ihn
fürchteten; denn wäre er Herr von Makedonien geworden, so würde er
nicht lange diesseits des Hellesponts geblieben sein; darum sahen sie
seine Expedition nach Italien sehr gerne. Er landete mit ungefähr
25,000 Mann und 20 Elephanten, auch warb er sabellische Söldner
an und hob unter den Tarentinern die brauchbare Mannschaft aus.
Schlachten bei Heraklea (280), Abculum (279), Benevent (275).
Ein römisches Heer unter Lävinus zog gegen ihn und Tarent; am
Siris, zwischen Pandosia und Heraklea, traf er (280) auf das Heer
des Pprrhus. Die Römer kämpften wie Löwen gegen die Kriegskunst