266 Die Kömer.
Gegenseitige VBerluste während des Krliegeer.
So endigte der große 24jährige Krieg der beiden Republiken zum
Vortheile Roms, nachdem sich beide an Anstrengungen überboten hatten;
den Römern waren 600 große Kriegsschiffe zu Grunde gegangen, ihren
Gegnern 500; die Zahl der umgekommenen Menschen läßt sich gar nicht
berechnen. Beide Städte haßten sich auf das bitterste und in Karthago
wußte man es so gut als in Rom, daß dieser Krieg noch nicht entschieden
hatte und ein zweiter, noch größerer bevorstehe; es kam seitdem
darauf an, welche Republik am besten gerüstet auf den Kampfplatz
treten werde.
Bwölsftes Kapitel.
Die Zeit zwischen dem ersten und zweiten punischen Kriege (240—218 v. Chr.).
Karthagischer Söldnerkrieg (240—237 v. Chr.).
Nach dem Kriege konnten die Karthager ihre Söldner nicht be-
zahlen und diese empörten sich unter Spendius und Matho. Der Krieg
(240—237) wurde mit unmenschlicher Grausamkeit geführt, endlich
durch Hamilkar Barkas zu Gunsten Karthagos beendigt. Die meisten
Söldner wurden in den Schlachten getödtet, die gefangenen gekreuzigt,
einige tausend auf eine öde Insel ausgesetzt und dem Hungertode preis-
gegeben. Die Römer benutzten die Noth der Nebenbuhlerin und nahmen
Sardinien und Korsika weg (238); als die Karthager nach Been-
digung des Söldnerkrieges Sardinien zurückforderten, wurden sie von
den Römern durch Kriegsandrohung genöthigt, noch obendrein 1200
Talente zu bezahlen; kein Wunder, daß der Römerhaß zum Ingrimme
anschwoll.
Karthagisches Neich in Spanien durch die Harnlden gegründet (228—219 v. Chr.).
Hamilkar Barkas wollte seiner Vaterstadt auf einer andern Seite
wieder gewinnen, was an die Römer verloren gegangen war. Dazu
ersah er Spanten, wo die Karthager schon lange Besitzungen hatten;
neun Jahre lang lag er im Felde, um dieses schöne, silberreiche, von
kriegerischen, aber einander feindseligen Stämmen bewohnte Land ganz
für Karthago zu gewinnen. Dies gelang ihm mit einem beträchtlichen
Theile und als er in einem Treffen gefallen war (229), setzte sein
Eidam Hasdrubal das Unternehmen mit gleichem Eifer und Glück fort.
Dieser erbaute Neukarthago (Karthagena), den Mittelpunkt der punischen
Besitzungen in Spanien. Die eifersüchtigen Römer, durch die griechischen