Oie Zeit zwischen dem ersten und zweiten punischen Kriege. 267
Kolonieen, namentlich Sagunt, gewarnt, setzten aber seinen Fortschritten
gegen Osten hin ein Ziel, indem sie das noch nicht gerüstete Karthago
zu einem Vertrage nöthigten, laut welchem der Ebro die Gränze bleiben
und Sagunt nicht beunruhigt werden sollte.
Im Jahre 221 wurde Hasdrubal durch einen Spanier aus Rache
ermordet, und ihm folgte im Oberbefehle des Barkas Sohn Hannibal,
der Liebling der Soldaten. Dieser überschritt den Ebro einstweilen nicht,
befestigte aber diesseits des Stromes die karthagische Herrschaft und er-
weiterte dieselbe beträchtlich. So entstand in Spanien ein karthagisches
Reich, das von der Familie der Barkas regiert wurde; denn der Senat
in Karthago mußte alles genehmigen, da die Kriegspartei in demselben
zu den Barkiden hielt und das Volk gänzlich auf ihrer Seite war.
Bon Spanien kamen nämlich in regelmäßigen Fristen Silberflotten nach
Karthago, welche Barkas, Hasdrubal und Hannibal schickten, die Aus-
beute der unerschöpflich reichen Bergwerke. (Hannibal hatte eine Grube,
die täglich 300 Pfund lieferte.) Diese gaben zugleich die Miitel an
die Hand, in Spanien ein großes Landheer aufzustellen und im Kriege
zu üben. Dies Heer sollte einst gegen die Römer gebraucht werden.
Karthago wurde auf diese Weise zu einer großen Landmacht, während
zu gleicher Zeit die Leitung der Politik der eifersüchtigen und klugen
Aristokratie aus den Händen gewunden wurde und einer Familie an-
heimfiel, welche auf der Gunst des Volkes und dessen Hasse gegen die
Römer fußte.
Illyrischer Krieg der K#mer (229—219 v. Chr.).
Letztere hatten nach dem ersten punischen Kriege das Janusthor ge-
schloßen, aber sie mußten es bald wieder öffnen und es stand offen über
200 Jahre. Zuerst wurden die Illprier zu wiederholtenmalen gezüchtigt
(229—219), weil sie Seeräuberei im großen Maßstabe trieben und
ihre Königin Teuta einen römischen Gesandten hatte umbringen lassen.
Ein Theil Dalmatiens wurde tributpflichtig, ein anderer mit den Inseln
dem Demetrius von Pharos (Lesina) als Vasallenfürsten überlassen,
Korcyra, die Seestädte Epidamnus und Apollonia sowie einige epirotische
Stämme in die rmische Bundesgenossenschaft ausgenommen. Die her-
untergekommenen Griechen statteten den Römern feierlichen Dank ab und
gewährten ihnen als Stammverwandten Zutritt zu den olpympischen
Spielen und eleusinischen Mysterien. Als Demetrius abfiel, vertrieben
ihn die Römer und nahmen sein Gebiet weg.
Der grose gallische Aries (225 - 222 v. Chr.).
Schwerer war der Krieg mit den Galliern im noͤrdlichen Italien;
ungeheure Schwärme kamen von der andern Seite ihren Brüdern in