Full text: Die Weltgeschichte. Erster Theil. Das Alterthum. (1)

282 Die Römer. 
pio im Spätherbst gaͤnzlich geschlagen (190) und mußte den Frieden so 
annehmen, wie ihn die Scipionen diktierten. Der König verlor Klein- 
asien bis an den Halys und Taurus, mußte seine Flotte ausliefern und 
15,000 Talente an die Römer, 500 an Eumenes bezahlen. Die grie- 
chischen Städte wurden größtentheils frei, Rhodus erhielt Lpkien und 
Karien bis an den Mäander; König Eumenes den Chersones in Eu- 
ropa, in Asien die beiden Phrygien, Mysien, Lpykaonien und Lydien, die 
Galater mußten sich seiner Oberherrschaft unterwerfen, die Könige von 
Kappadokien und Paphlagonien aber an Rom Strafsummen bezahlen. 
Die Aeiolier bestrast. 
Die Aetolier hatten nach der Flucht des Antiochus aus Gricchen- 
land Waffenstillstand erbeten und erhalten, als sich aber der Krieg nach 
Asien zog, brachen sie denselben und wehrten sich tapfer. Der Konsul 
Fulvius Nobilior bekämpfte sie alsdann nachdrücklicher; von aller Welt 
verlassen baten sie bald um Frieden, welchen sie der Fürsprache der 
Athener und Rhodier zu danken hatten, obwohl er hart genug war. Sie 
mußten alles Gebiet abtreten und 500 Talente bezahlen, zudem verloren 
sie ihre politische Selbständigkeit. Sie verarmten ganz und ihre Häupt- 
linge verfolgten einander durch Meuchelmord und Fehdenz einer der- 
selben, Lpkiskus, vernichtete mit Hilfe römischer Hauptleute zur Zeit des 
zweiten makedonischen Krieges die anderen edlen Familien, 550 Per- 
sonen, und gewann dadurch die Oberhand; mit dieser That verschwindet 
Aetolien aus der Geschichte. 
Hannidal, Iripio und Philopömen sterben in einem Jahre (183 v. Thr.). 
Hannibal floh von dem besiegten Antiochus zu dem bithynischen 
Könige Prusias, einem schlauen und gewissenlosen Manne, der aber ein 
Feind des Eumenes war. Die Römer brachten die Feindseligkeiten der 
beiden Herren durch ihr Friedensgebot zu schnellem Ende, und von Pru- 
sias verlangten sie die Auslieferung Hannibals. Der König besann sich 
nicht lange und ließ die Wohnung des Flüchtlings mit Wachen umstellen. 
Da nahm Hannibal das Gift, welches er längst für solche Fälle bereit 
bielt, verfluchte die Römer, die einen 64jährigen Greis noch fürchteten 
und verfolgten, und starb wie er gelebt hatte; mit seinem Namen wur- 
den die Kinder in Rom noch Jahrhunderte lang geschreckt. 
Sein großer Gegner P. Scipio erfreute sich gleichfalls keines rubi- 
gen Alters. Aristokrate nach Gesinnung, wurde er von den Tribunen 
angeklagt, er habe von der Beute unterschlagen, dazu von Neid und 
Mißgunst verfolgt, seitdem die Mebs den Hannibal nicht mehr fürchtete, 
von Kato aber als ein Griechenfreund verketzert. Zu stolz, um seinen 
Feinden im Senate und auf dem Forum die Spitze zu bieten, verließ
	        
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