Full text: Die Weltgeschichte. Erster Theil. Das Alterthum. (1)

Mabkedonien zerrissen, Epirus entvölkert, die Achäer mißhandelt. 285 
wurden weiße, kurze Schilde in die Stadt gefahren, auf eben so vielen 
Wagen eherne Schilde, auf 200 Lanzen, Sarissen, Pfeile und Wurf- 
spieße. Dann folgten viele Kriegsmaschinen und auf 500 Wagen 1000 
Talente gemünzten Silbers und 2200 ungemünztes, goldene Becher, 
Schilde, Weihgeschenke, 230 Lasten Goldes; eine goldene Vase, 10 Ta- 
lente schwer, ganz mit Edelsteinen besetzt und ebenso viel Talente ver- 
schiedener Kleinode; dann 2000 Elephantenzähne, jeder drei Ellen lang, 
ein Wagen aus Gold, Elfenbein und Edelsteinen, das königliche Roß, 
mit Gold und Purpur ausgerüstet, das königliche Prachtbett, der 
Thron u. s. w. 
Perseus starb im Kerker zu Alba, einer seiner Söhne fristete sein 
Leben als Schreiber. 
Mahedonien zerrissen, Epirus entvölkert, die Ach### mishandelt. 
Makedonien wurde in vier Republiken zerrissen (Amphipolis, Thes- 
salonike, Pella und Pellagonia oder Heraklea), jede mit einer eigenen 
Regierung; die Hälfte der Königssteuer mußte nach Rom geliefert wer- 
den. Aehnlich verfuhren die Römer mit Illprien und Gentius, der 
ihnen nicht viel Mühe gemacht hatte. 
Ein schreckliches Loos traf Epirus, weil es sich während des Krieges 
verdächtig gezeigt hatte: man überließ das Land den Soldaten als Kriegs- 
beute, 70 Städte wurden niedergebrannt, die Menschen umgebracht oder 
(150,000) in die Sklaverei verkauft. Auch die Rhodier kamen in die 
Strafklasse: sie verloren ihr Gebiet, von dem die Athener Lemnos und 
Delos bekamen, weil Athen ohne polltische Bedeutung war. Die Achäer 
hatten in einem gewissen Kallikrates einen großen Schurken; dieser war 
ein Feind des Lykortas und klagte in Rom, daß eine Partei unter den 
Achäern bestehe, welche dem Perseus zugethan sei. Augenblicklich kamen 
römische Kommissäre und schleppten 1000 Männer, die Kallikrates be- 
zeichnet hatte, aus den angesehensten Häusern, nach Italien; nach 17 
Jahren kehrten von ihnen noch 300 Greise zurück, nachdem ein Senator 
gefragt hatte, ob man sie nicht in Griechenland sterben lassen wolle. 
Rom fand in jeder griechischen Stadt seine Partei, welche unbeschränkt 
berrschte und jede Streitigkeit vor ein römisches Schiedsgericht schleppte. 
Seit der Schlacht von Pydna bedurften die Römer Griechenlands nicht 
mehr gegen Makedonien, darum wurde es auch nicht mehr geschont, und 
wären die Römer auch dazu großmüthig genug gewesen, so hätten es 
die Griechen selbst nicht geduldet- weil- sie gegen einander keine Treur 
berh achten lommtn.
	        
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