Full text: Die Weltgeschichte. Erster Theil. Das Alterthum. (1)

22 Die ältesten Völker bis zur Gründung der Persermonarchie. 
dem hat sich dieser zwar nicht in dem Maße gehoben, wie man erwar- 
tet hatte, auch zeigt sich bei den Chinesen ein gesteigerter Haß gegen 
die Europäer, aber die Abgeschlossenheit China's hat ihr Ende erreicht, 
der Stolz des Kaisers und Volkes ist ihnen in seiner vollständigen Nich- 
tigkeit gezeigt worden, das erstarrte chinesische Wesen muß in Gährung 
und Fluß kommen, um so mehr, da ihnen jenseits des stillen Meeres 
von Kalifornien her die Nordamerikaner zuwinken. Dahin wandern 
die fleißigen Chinesen bereits zu Tausenden, gewinnen als Speisewirthe, 
Handwerker, Arbeiter und Krämer einen Theil des mühselig von Ame- 
rikanern und Europäern gegrabenen Goldes, graben auch selbst und so- 
mit reichen sich das zäheste Volk der alten Welt und das jüngste und 
frischeste der neuen bereits die Hände. In China selbst ist 1852 eine 
Revolution ausgebrochen, die seitdem fortwüthet, einen religiös-socialen 
Charakter zu haben scheint, und deren Ende und Ergebniß sich noch nicht 
bestimmen läßt. Einen neuen Schlag führten England und Frankreich 
auf die Politik des chinesischen Hofes im J. 1860, als derselbe die frü- 
her eingegangenen Verträge zu halten verweigerte. Am 1. August lan- 
dete eine Heeresabtheilung von kaum 7000 Mann an der Mündung des 
Peiho, erstürmte vom 14. bis 21. die Forts am Flusse, schlug am 29. 
die tatarischen Kerntruppen, plünderte und verbrannte am 8. Oktober 
den kaiserlichen Sommerpalast, besetzte am 13. ein Thor von Peking, 
worauf die kaiserliche Regierung am 20. die Friedensbedingungen der 
Fremden annahm. 
Viertee Kapitel. 
Babylonien, Asfyrien, Medien. 
Das Hochland Jran, welches sich von dem Indus bis an den 
Tigris und von dem kaspischen See bis zu dem persischen Meerbusen 
erstreckt, wird erst später der Schauplatz der Geschichte, indem von ihm 
eine Bewegung ausgeht, die durch ganz Vorderasien bis nach Curopa 
binüber reicht; vor dieser weltgeschichtlichen Begebenheit (der Stiftung 
des Perserreiches) finden wir am Euphrat und Tigris mächtige Sul- 
tane, die als Geißekl Gottes verdorbene Völker züchtigen, bis sie selber 
dem Strafgerichte anheimfallen. 
Da alte allyrisch-dabylonische Meich. 
Niniveh zerstört (606 v. Chr.). 
Aus dem armenischen Hochlande, dem zweiten Ursitze der Mensch- 
heit, sließen zwei Ströme dem persischen Meerbusen zu, der Euphrat und
	        
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