Full text: Die Weltgeschichte. Zweiter Theil. Das Mittelalter. (2)

Die Blüthe der Hansa. 271 
Dänemark gingen die Dithmarschen zu den Deutschen über und ver- 
schafften diesen den Sieg; so kamen sie wieder an Bremen zurück. Sie 
entrichteten dem Stifte wenig oder nichts und lebten in ihrer alten Weise 
fort. Dagegen geriethen sie mit ihren Nachbarn, dem Herzog von 
Sachsen-Lauenburg und dem Grafen von Holstein, in vielfache Streitig- 
keiten. Es entstand Krieg, und den 4. August 1404 kam es zur Schlacht, 
in der Herzog Gerbard von Schleswig und Holstein mit 300 Edelleuten 
erschlagen ward. In der Folge verloren auch diese Friesen ihre Freiheit, 
wie später erzählt werden soll. 
Wester- und Ostergau. Schlacht bei Kuinder (1395). 
Das Wester= und Ostergau wurde von den Grafen von Holland 
fortwährend bedroht. Die Bauern erschlugen am 20. Januar 1256 
den König Wilhelm und behielten ihre Freiheiten, obwohl sie in ihren 
Ansprüchen nachgeben mußten; denn sie hatten bereits auch das ent- 
ferntere Landvolk zur Empörung gebracht und den Adelshaß ausge- 
breitet, wie die Schweizer tbaten. Im Jahre 1323 behaupteten sie sich 
gegen den Grafen von Geldern und 1345 erschlugen sie den Grafen 
Wilhelm von Holland; erst 1395, als Holland durch König Ludwig an 
das Haus Wittelsbach gekommen war, wurde die Rache an den Friesen 
von dem nordischen Adel zur adeligen Ebrenpflicht gemacht; mit dem 
holländischen Adel zogen englische, französische und niederländische Rit- 
ter. Bei Kuinder widerstanden 6000 Friesen der Landung des feind- 
lichen Heeres; aber der Herr von Kuinder ging von ihnen zu dem 
Ritterheere über und die Bauern unterlagen, jedoch nicht eher, als bis 
fast alle umgekommen waren; nur 50 Verwundete fielen in die Gewalt 
des Feindes. Die Friesen mußten sich unterwerfen, doch bald er- 
hob sich neuer Widerstand, der Kampf dauerte mit abwechselndem 
Glücke fort, bis Kaiser Sigismund Friesland als Reichsvogtei erklärte 
und es gegen den Kaisergroschen bei seiner Verfassung zu schützen ver- 
sprach (1417). 
Die Slüthe der Hansa. 
Die Hanseaten nordische Großmacht (1386). 
Unter Karl IV. erreichte die norddeutsche Hansa ihre größte Macht 
und blühte ihr Handel am schönsten. Die Zahl der verbundenen Städte 
wechselte von 108 bis 64; sie waren in vier Quartiere getheilt; Vorort 
war Lübeck, das zugleich an der Spitze des wendischen Quartiers stand, 
wie Köln des westfälisch-niederländischen, Braunschweig des sächstschen, 
Danzig des preußischen. Die Bundesversammlung fand von drei zu 
drei Jahren statt, in der Zwischenzeit übten die Onartierstädte ein
	        
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