X Vorbemerkung
wie er sich über Busch getäuscht haben müßte, wenn solche Be—
merkungen sein Schlußurteil enthielten.
Man versucht jetzt zuweilen, diese Zeugen seiner großen Zeit
herabzusetzen, und viele Organe der deutschen Presse haben, merk—
würdigerweise bestimmt durch ein Blatt von untergeordneter Be—
deutung, das erst in den allerletzten Jahren einige Beziehungen zu
Friedrichsruh hatte, nach dem Erscheinen der englischen Ausgabe
über Busch als einen taktlosen, geldgierigen Menschen, einen Lügner
und Fälscher, einen Herostratus kurzer Hand den Stab gebrochen,
ohne sich mit dem Buche überhaupt nur ernsthaft zu beschäftigen, und
ohne darauf zu achten, daß die einzige wissenschaftliche Besprechung,
die überhaupt erschienen ist, die von Professor Georg Kaufmann
in Breslau im Litterarischen Centralblatt, ein durchaus günstiges
Urteil über die „Tagebuchblätter“ gefällt hat. Wir dürfen jetzt von
der Ehrenhaftigkeit der deutschen Presse erwarten, daß sie die deutsche
Ausgabe ohne Voreingenommenheit prüfen wird. Sie wird jeder
ernsten, unbefangnen Kritik stand halten. Entschieden verwahren
aber müssen wir uns dagegen, daß Dinge und Ausdrücke, die Busch
berichtet, nur deshalb Erfindungen und Irrtümer gescholten werden,
weil gerade der Kritiker sie nicht beim Fürsten gehört hat, und daß
eine kleine Gruppe von Anhängern des Fürsten das Andenken des
gewaltigen Mannes gewissermaßen monopolisiert und von ihrem
Urteile die Berechtigung jedes Urteils andrer und jeder Publikation
aus andern Kreisen abhängig macht. Wir zweifeln gar nicht an
der ehrlichen Anhänglichkeit dieser Leute, aber Fürst Bismarck hat
nicht einer kleinen Gruppe gehört, sondern dem Vaterlande, der
Welt, und die, die sich jetzt zur Herausgabe dieser Tagebuchblätter
vereinigt haben, trotz der auf Busch gehäuften Schmähungen, die
sind sich bewußt, in treuer Verehrung für den großen Kanzler
niemand nachzustehn.
Zum Schlusse bedarf es noch eines Worts der Erklärung, wie
es kommt, daß diese Bände jetzt von andrer Hand herausgegeben