Full text: Tagebuchblätter. Erster Band. (1)

516 Vierzehntes Kapitel 12. Dezember 
Rechts, der Gewalt, der Monarchie und dem Prinzip der Volks— 
souveränität, der Zivilisation, der Freiheit. Das Vaterland ver— 
schwindet vor der Republik. 
„Wir sind Weltbürger, und was man auch thun möge, wir 
werden uns bis zum Tode schlagen, um zur Verwirklichung des er- 
habnen Ideals der Vereinigten Staaten von Europa zu gelangen, 
das heißt, zur Verbrüderung aller freien Völker. Die monarchistischen 
Reaktionäre wissen das, und so verdoppeln sie durch ihre Armee 
das preußische Heer. Wir haben vor der Brust die fremden Ba- 
jonette und im Rücken den Verrat! Und warum jagt man nicht 
alle diese alten Beamten fort? Warum kassiert man nicht unbarm- 
herzig alle diese alten Generale des Kaiserreichs, diese mehr oder 
minder mit Federn, Orden und Goldborten geschmückten Menschen? 
Sieht denn die Regierung der nationalen Verteidigung nicht, daß 
sie von ihnen verraten wird? daß diese Leute durch ihre heuch- 
lerischen Manöver, durch ihre schmachvollen Kapitulationen, durch 
ihre mit nichts zu erklärenden Rückzüge eine bonapartistische Restau- 
ration, oder wenigstens die Thronbesteigung eines Orleans oder 
eines Bourbon vorbereiten? 
„Aber möge sie sich in acht nehmen, diese Regierung, die die 
Aufgabe übernommen hat, den besudelten Boden unsers Landes 
von den fremden Horden zu befreien. Möge sie sich auf der Höhe 
ihrer Mission erhalten. Wenn man in einer Epoche wie der unsern 
lebt, unter den schrecklichen Verhältnissen, in denen wir sind, so 
genügt es nicht, daß man rechtschaffen ist, so muß man Energie 
zeigen, den Kopf nicht verlieren, sich nicht in einem Glase Wasser 
ertränken. Mögen die Crémieux, die Glais-Bizoin, die Fourichon 
sich an die Art erinnern, wie man 1792 und 93 verfuhr. Wir 
brauchen heute einen Danton, einen Robespierre, Männer 
des Konvents! Auf, meine Herren, machen Sie der Revolution 
Platz! Sie allein kann uns retten. In großen Krisen bedarf es 
großer Mittel und Maßregeln. 
„Möge man nicht vergessen, daß die innere Organisation zur 
Verteidigung nach außen hin beitragen wird. Es ist schon viel, 
auf kein Hindernis zu stoßen, wenn man gegen den Feind marschiert; 
es ist etwas wert, sich durch republikanische Beamte geschützt zu 
wissen, zu wissen, daß die Armee nicht in den Händen von Gene-
	        
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