Full text: Zentralblatt für das Deutsche Reich. Herausgegeben im Reichsamt des Innern. Einundvierzigster Jahrgang. 1913. (41)

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desselben Salzes herzustellen. Die gelieferte Schmalte ist zur Vergällung zuzulassen, wenn ihre 
Mischung mit Salz nicht wesentlich heller gefärbt ist als die Mischung des amtlichen Vergleichsmusters 
mit dem Salze. 
29. Schwefelsäure. 
Der Gehalt der Schwefelsäure an wasserfreier Säure kann mittels einer Dichtespindel nach 
Baumé oder durch Titrieren ermittelt werden. 
Zum Titrieren wird ein Becherglas von etwa 150 bis 200 cem Fassungsraum mit etwa 50 
bis 100 cem Wasser auf die Wage gesetzt und diese durch Tariergewichte ins Gleichgewicht gebracht. 
Hierauf werden 10 g an Gewicht auf die Gewichtsschale gelegt und die Wage durch Eintropfen der 
zu untersuchenden Säure in das Wasser (Vorsicht!) — am besten aus einem Tropffläschchen mit 
Glasstopfen — tunlichst genau wieder zum Einspielen gebracht. 
Die Mischung wird ohne Verlust in einen Literkolben übergegossen und — unter Nachspülen 
des Becherglases und Umschwenken des Kolbens — bis zur Marke mit Wasser aufgefüllt. Nach voll- 
ständiger Durchmischung werden 100 ccm abgemessen und in einem Becherglase mit einem Tropfen 
Phenolphthaleinlösung sowie, unter Umschwenken oder Umrühren, mit Normalalkalilauge aus einer 
Bürette so lange versetzt, bis dauernde Rotfärbung eingetreten ist. Nach der verbrauchten Anzahl 
Kubikzentimeter der Alkalilauge wird aus der nachstehenden Tafel die Gewichtsmenge der auf 100 kg 
Salz zuzusetzenden Säuremenge entnommen. 
Bei Feststellung des Säuregehalts durch Spindelung sind die in der Tafel neben den Kubik- 
zentimetern vermerkten Grade Baumé zugrunde zu legen. 
Werden Baumägrade, welche in der Tafel nicht enthalten sind, oder Teile von Baumégraden 
ermittelt, so ist die nächst niedrige in der Tafel enthaltende Zahl der Baumégrade für die Berechnung 
der Zusatzmenge maßgebend. Zur Vermeidung von Belästigungen der Beamten durch Säuredämpfe 
darf starke Schwefelsäure vor der Verwendung zur Vergällung mit Wasser verdünnt werden. 
Schwefelsäure, welche weniger als 4 cem Normalalkalilauge verbraucht oder weniger als 
180 Baumé zeigt, darf zur Vergällung nicht verwendet werden. 
Tafel zur Ermittelung der auf 1 d2 Salz zuzusetzenden Mengen Schwefelsäure. 
  
  
  
Anzahl Zuzusetzen sind auf 
der verbrauchten Kubikzentimeter Grad Baumé 1 dz Salz 
Normalalkalilauge xg 
4 18 5,1 
« 5 22 4,1 
6 26 3,4 
7 30 2,9 
8 33 2,5 
9 37 2,4 
10 41 2,0 
11 44 1,9 
12 47 1.7 
13 51 1,6 
14 54 1,5 
15 57 1,4 
16 60 1,3 
17 63 1,2 
18 65 1,1 
19 661. 1,1 
20 und darüber 66 ) 1 
  
  
*) Anmerkung: Von Szäuren, deren Stärke durch Spindelung zu 660 Baumé er- 
mittelt worden ist, sind 11 kg auf 1 dz Salz zu verwenden. 
Wegen der Aufbewahrung siehe die Vorbemerkung. Vorsicht!
	        
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