Full text: Der Leumund der Sachsen

78 Das Fürstenhaus. 
Friedrich (13507 — 24) hat den Namen des Freudigen 
darum wohl verdient, weil er auch in sehr schwerer Zedräng- 
nis, 3. B. in der Gefangenschaft beim Markgrafen von Branden- 
burg in Tangermünde, doch guten Mut behalten hat. Sein 
gewöhnlicher Zeiname „Der Gebissene“ sagt nichts von ihm 
aus und ist seiner Entstehung nach unsicher. 
Friedrich der Ernsthafte (1524 — 40) war ernsthaft in 
Derfolgung seines Bestrebens, die markgräfliche Macht wieder 
herzustellen und zu erweitern, doch auch klug und reichstreu 
genug, um die Wahl zum Gegenkaiser gegen Ludwig abzu- 
lehnen, da ihn dies in unabsehbare Derwickelungen gestürzt 
haben würde; und Friedrich der Strenge (l540—81) war streng 
in Unterdrückung der seiner Macht widerstrebenden Kitter. 
Daß von Friedrichs des Streitbaren (15381—1428) Streit- 
barkeit der tschechische Geschichtschreiber Palacky nichts zu be- 
richten weiß, darf nicht Wunder nehmen, da letzterer „bei seinen 
Forschungen kein einziges Dokument gefunden hat, das für die 
Deutschen günstig wäre.“ Friedrich ist ihm ein Fürst, der im 
Mampfe gegen die Hussiten und die Reformation Gelegenheit 
fand, sich auf die erste Stufe der Macht im Deutschen Reiche 
zu erheben. 
Allein das beste Seugnis dafür, daß er des Reiches Wehr 
gegen die furchtbare Hussitengefahr gewesen ist, hat ihm Naiser 
Sigismund dadurch erteilt, daß er ihm das Herzogtum Sachsen 
und die Hurfürstenwürde übertrug. 
Auch der Umstand spricht für seine Kriegstüchtigkeit, daß 
die Hussiten, wie schon oben erwähnt ward, einen besonderen 
Hhaß auf die Meißner hatten, unter welchem Friedrichs des 
Streitbaren Machfolger Friedrich der Sanftmütige (14128—64)
	        
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