Full text: Volkstümliches aus dem Königreich Sachsen auf der Thomasschule gesammelt. Erstes Heft. (1)

98 Allerlei Brauch und Glauben. 
16. Wem eine Katze über den Weg läuft, der hat 
Unglück. (Pflugbeil a.) 
17. Wenn ein Rabe auf dem Dache sitzt und krächzt, 
so muß in dem Hause bald jemand sterben. 
(Hütter IIIb., Oderan.) 
18. Will man früh um eine bestimmte Zeit aufwachen, 
so muß man abends um 12 Uhr sovielmal mit der großen 
Zehe an das Bettbrett klopfen, als die Stundenzahl der 
beabsichtigten Zeit groß ist (z. B. fünfmal für 5 Uhr). 
(Hütter III b., Oderan.) 
19. Grimmt einem der Handteller, so bekommt man 
viel Geld. (Götz W.) 
20. Stehen einem Kinde die Zähne weit auseinander, 
so kommt es weit in der Welt herum. (Götz IV., Lausitz.) 
21. Träumt man von Toten, so giebts Regen. 
(Seyfarth IV.) 
22. Sieht man im Traume helles Feuer, so bedeutet 
das Glück. Trübes Wasser dagegen bedeutet Unglück. 
(Pflugbeil Ia.) 
23. Wenn man bei einem Ausgange wieder umkehren 
muß (z. B. um Vergessenes zu holen) und sich dann nicht 
einen Augenblick setzt, so hat man an dem Tage kein Glück. 
(Seyfarth IV.) 
24. Jemandem den Ring vom Finger ziehen bedeutet 
das Glück vom Finger ziehen. (Siegen IV.) 
25. Niednagel am Finger bringen Glück. (Götz IV.) 
26. Weiße Flecke auf den Nägeln der rechten Hand 
bedeuten Freunde, auf der linken Feinde. 
(Edelmann IV.) 
27. Freitags darf man kein neues Kleid anziehen, auch 
keine Reise antreten. (Hachenberger IIIb.) 
28. Man soll sich die Nägel nur am Freitag schneiden, 
sonst bekommt man Zahnschmerz. (Hütter IIIb.) 
29. Wem ein Vogel zufliegt, der hat Glück. 
(Siegen IV.)
	        
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