Full text: Volkstümliches aus dem Königreich Sachsen auf der Thomasschule gesammelt. Zweites Heft. (2)

156 Volkstümliches aus dem Nachlasse von Rudolf Hildebrand. 
33. Zemper, zemper Donnerstag, 
Morgen da is Freitag, 
Oben in der Ferste 
Hängen die Knackwerschte, 
Geben Se mer nur eene, 
Ich bin ganz alleene. 
(Bei Bitterfeld, Bittspruch nach Aschermittwoch.) 
34. Martin ist ein braver Mann, 
Drum brennen wir viele Lichter an, 
Daß er oben sehen kann, 
Was er unten hat gethan. 
So singen an den zwei Martinstagen, den ersten in der Stadt 
herum, den zweiten im Martinsstift, in Erfurt die Kinder in geord- 
netem Zuge, mit zahllosen Papierlaternen, unter Anführung des Direktors 
des Stiftes (Rheinthaler); den zweiten Tag erhalten die Schüler des 
Martinsstiftes daselbst Bretzeln (ef. Uhl. V. 1, 572) und Bier; nachdem 
sie in den Kreuzgängen umher gezogen sind, singen sie auch auf dem 
Hofe zum Schluß ein geistliches Lied. Der Umzug in der Stadt wird 
mehr als Spaß betrachtet. Der Direktor aber singt mit. 
35. Winter ade, Scheiden thut weh — 
Aber das Scheiden macht, 
Daß mir das Herze lacht — 
Winter ade, Scheiden thut weh. 
Winter ade, Scheiden thut weh — 
Wenn du nicht bald ziehst aus, 
Lacht dich der Kuckuck aus — 
Winter ade, Scheiden thut weh. (aschersleben.)
	        
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