Full text: Bismarcks Erbe.

zu widersetzen entschlossen war, so sehr ihm 
auch sein nächster Mitarbeiter, der Staatssekretär 
v. Boetticher, zuredete, dem einmütigen Wunsch des 
Reichstages, dem auch der junge Kaiser zustimmte, 
entgegenzukommen. 
Die Lage schien hoffnungslos und sie wurde es 
um so mehr, als Bismarck sich von Berlin fernhielt, 
sich in der Einsamkeit von Friedrichsruh vergrub 
(vom Mai 1889 bis Januar 1890) und gegen alle, 
die mit ihm zu tun hatten, seinen eigenen Sohn 
nicht ausgenommen, ausfallend und heftig wurde. 
Man raunte sich in diesen Kreisen zu, der Alte wisse 
nicht mehr, was er wolle, er sei nicht mehr richtig 
im Kopf. 
In einer Staatsministerialsitzung vom 7. Fe- 
bruar 1890 gab Bismarck eine Erklärung ab, daß er, 
wie die einen es verstanden, seine preußischen Ämter 
abgeben und sich auf die Reichspolitik zurückziehen 
wolle, wie die anderen es verstanden, daß er nur 
die Auswärtige Politik behalten wolle. Auf einen 
Wink Maybachs ergriff darauf Boetticher das Wort 
und sprach sein Bedauern aus, daß der Fürst aus 
diesem Kreise ausscheiden wolle, und die Hoff- 
nung, daß man dennoch seines weisen Rats ver- 
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