Full text: Bismarcks Erbe.

Friedrichsruh einen nationalen Wallfahrtsort. Er 
selber konnte die Dinge nicht so ansehen, und so 
haben wir das sonderbare Schauspiel, daß während 
der acht Jahre, die ihm noch zu leben vergönnt 
war, er umwogt wurde von einer sich bis zur 
Andacht steigernden Verehrung und Dankbarkeit, 
er aber gleichzeitig seine „Gedanken und Erinne- 
rungen“ aufzeichnen ließ und sonst Kundgebungen 
in die Welt hinaussandte, die nicht nur seine alten 
Feinde, die Deutsch-Freisinnigen, das Zentrum, 
die Sozialdemokraten, sondern auch fast nicht 
weniger seine alten Freunde und Stützen, seine 
Ministerkollegen, die Konservativen, die Junker, 
die Militärs, die Beamten mit immer erneuten 
Anklagen und Anschuldigungen belegen und ver- 
folgen. Sie hatten nach seiner Vorstellung eben 
bei seinem Sturze alle entweder zusammengewirkt, 
oder ihm wenigstens nicht genügend sekundiert und 
trafen sich dann in der einmütigen hoffnungsvollen 
Begrüßung des Nachfolgers. 
* * 
* 
Wir haben Bismarcks Laufbahn bis zu seinem 
Abgang verfolgt wesentlich unter dem Gesichts- 
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