kauf polnischen Großgrundbesitzes und die Ein-
setzung deutscher Domänenpächter zu beschränken.
In der Aufzeichnung über das Gespräch, die Kar-
dorff hinterlassen hat, fährt er nun weiter fort:
„Der Fürst hat meine Ausführungen, ohne mich
zu unterbrechen, angehört, um mir nun folgendes zu
erwidern: „Diese von Ihnen empfohlene Art des
Vorgehens entsprach meiner eigenen Anschauung,
aber sie wird mir unmöglich gemacht durch die
Haltung der nationalliberalen Partei, welche eine
deutsche bäuerliche Ansiedlung als eine Vorbe-
dingung für ihre Zustimmung zu der Etatsforde-
rung hingestellt hat und mich dadurch nötigt, ihr
nachzugeben. Ihre Bedenken gegen die geplanten
bäuerlichen Ansiedlungen scheinen aber doch auch
von Kennern der polnischen Verhältnisse, z. B.
dem Oberpräsidenten Graf Zedlitz nicht für so
schwerwiegende gehalten zu werden, als sie er-
scheinen, und ich kann Sie nur bitten, nicht über-
sehen zu wollen, daß es sich hier um eine Frage
handelt, welche in unsere auswärtige Politik hinein-
greift. Die Niederlage, welche Polen, Zentrum und
Linke in den polnischen Fragen der Reichsregierung
im Reichstag bereitet haben, haben im Auslande
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