Full text: Bismarcks Erbe.

deren wir jetzt imstande gewesen sind, mit der 
Aussicht auf den Erfolg in den Weltkrieg zu gehen. 
Alles das sind Dinge, die Bismarck tatsächlich nicht 
wollte, oder auch nicht konnte, da er sich zu sehr 
dagegen festgelegt hatte. Sehen wir aber auf die 
Grundideen der Bismarckschen Staatskunst, so 
müssen wir gestehen, daß ein innerer Grund, wes- 
halb er alle diese Gesetze nicht hätte gutheißen 
können, nicht vorliegt, im Gegenteil, man darf sie 
sogar als natürliche und notwendige Konsequenzen 
seiner eigenen Politik ansprechen, und wenn er 
selbst diese Konsequenzen nicht gezogen hat, so lag 
das an gewissen, man möchte sagen Zufälligkeiten 
seiner Individualiät, die er als alter Mann nicht 
mehr überwinden konnte und wollte, oder wie bei 
der dreijährigen Dienstzeit, die ihm, wie wir gesehen 
haben, unwesentlich war, an historischen Bindun- 
gen, die er nicht mehr so leicht loswerden konnte. 
Man muß also sozusagen einen idealen Bismarck 
und einen Bismarck in Fleisch und Blut unter- 
scheiden; von diesem letzteren hat sich der neue 
Kurs tatsächlich entfernt und freigemacht, mit 
jenem aber hat er sich dadurch keineswegs in Wider- 
spruch gesetzt, sondern ihn sogar erfüllt. 
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