Full text: Bismarcks Erbe.

sie ging nicht von der Regierung aus und ebenso- 
wenig von der öffentlichen Meinung, im Sinne 
einer Bewegung großer Massen. Einzelne Persön- 
lichkeiten waren es, hanseatische Kaufleute, wie 
Woermann in Hamburg, Lüderitz in Bremen, 
Großkaufleute wie Colin und Hansemann, Welt- 
reisende wie Claus v. d. Decken, Brenner, Kersten, 
Rohlfs, v. Weber, Schweinfurth, Nachtigal, v. 
Maltzan, Missionare wie Fabri und junge Aben- 
teurer oder Idealisten, Karl Peters, Jühlke, Graf 
Joachim Pfeil, Gebrüder Denhardt, die mit pro- 
phetischem Blick ein neues Zukunftsdeutschland zu 
schauen glaubten oder auf eigene Hand hinaus- 
fuhren, um es zu verwirklichen. 
Es ist höchst merkwürdig, wie der leitende Staats- 
mann sich zu diesen neuen Ideen stellte. Zunächst 
lehnte er sie trotz Bucher prinzipiell ab, da das 
Reich selbst noch nicht fertig sei, oder wie er es 
in seiner bilderreichen Sprache drastisch ausdrückte, 
„dieses Kolonialgeschäft wäre für uns genau so, 
wie der seidene Zobelpelz in polnischen Adels- 
familien, die keine Hemden haben“. Ende der 
siebziger Jahre schrieb er „ich bin nicht ohne Sorge, 
daß wir durch faktisches Vorgehen der Marine 
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