Full text: Bismarcks Erbe.

die Königin Augusta ebenso wie sein einziger Sohn 
und Erbe, der Kronprinz, bestürmten ihn, von dem 
unseligen Menschen, dem Bismarck, und der Politik, 
die notwendig ins Verderben führen müsse, zu 
lassen. Die Bundesgenossen, die Bismarck für 
seine Politik zu gewinnen versuchte, versagten. Er 
bot Bayern als dem zweitgrößten Staat in dem 
zukünftigen Bunde eine sehr bevorzugte Stellung 
— Bayern ließ sich auf nichts ein, sondern blieb 
bei Österreich. Er zeigte dem deutschen Volk, wo- 
hin er es führen werde, indem er ein Bundesparla- 
ment mit allgemeinem Wahlrecht vorschlug (April 
1866). Die Antwort gab ihm der Kladderadatsch, 
indem er ankündigte, er werde sein Geschäft als 
Witzblatt aufgeben; dieser Konkurenz sei er nicht 
gewachsen; das Ministerium Bismarck appelliere 
an die deutsche Nation und wolle sich aufs Volk 
stützen! Ebenso tönte es aus Süddeutschland: wenn 
der Teufel ins Weihwasser falle, mache er wunder- 
liche Sprünge, aber possierlicher als dieser Ver- 
zweiflungssprung des edlen Grafen Bismarck sei 
nie etwas gewesen. Sogar Rudolf v. Bennigsen 
hatte kein Vertrauen und wies das Angebot, das 
ein Abgesandter Bismarcks ihm machte, zurück: 
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