Full text: Bismarcks Erbe.

Reichstagsrede, in der er den Berliner Kongreß an- 
kündigte (19. Februar 1878), wo er erklärte, „ich bin 
nicht der Meinung, daß wir den napoleonischen 
Weg zu gehen hätten, wenn auch nicht der Schieds- 
richter, gewissermaßen auch nur der Schulmeister in 
Europa sein zu wollen". Ähnlich in der ersten An- 
sprache, die er nach seinem Rücktritt an eine Abord- 
nung der Technischen Hochschulen Deutschlands 
hielt (22. März 1890): „Das größte Glück für Deutsch- 
land ist der Friede; ich glaube nicht, daß je ein 
deutscher Kaiser mit einem Blick auf die Landkarte 
napoleonische Eroberungsgelüste hegen wird“. 
Das Erbe Bismarcks ist bewahrt worden, indem 
man auch nach seinem Abgang noch 24 Jahre lang 
den Frieden gehütet. Es ist aber erst recht erfüllt 
worden, als man, da nun der Friede sich nicht 
länger wahren ließ, so hochgemut und zuversicht- 
lich wie nur je er selber in den Kampf eingetreten 
ist, zunächst um unser Dasein zu verteidigen, dann 
aber weiter, um neben den anderen Weltmächten 
selber Weltmacht zu sein. 
Geschrieben im März—April 1915. 
 
	        
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