aber taten das Gegenteil, und der König wollte
sich von diesen, die ihm in der schweren Konflikts-
zeit treu zur Seite gestanden hätten, nicht trennen.
Einer der bedeutendsten Träger des Gedankens
der Aussöhnung mit Bismarck und Begründung
der nationalliberalen Partei, der Abgeordnete
Twesten, war im Jahre 1865 wegen eines
heftigen Angriffs auf den Justizminister im Ab-
geordnetenhause in Anklage versetzt. Der Prozeß
war von um so größerer Wichtigkeit, als es sich
nicht bloß um die Person Twestens, sondern um
das Prinzip der parlamentarischen Redefreiheit
handelte. Man sollte meinen, daß mit dem Ein-
setzen der neuen Politik ein solcher Zwischenfall
ohne weiteres ins Meer der Vergessenheit versenkt
worden wäre. Statt dessen legte die Staats-
anwaltschaft noch im Februar 1867 wegen eines
freisprechenden Urteils Nichtigkeitsbeschwerde ein,
und im November 1867 wurde Twesten zu zwei
Jahren Gefängnis verurteilt. Gleich darauf hatte
er selbst in der Budgetkommission einen überaus
heftigen Zusammenstoß mit Bismarck, dem er
Vertrauensbruch vorwarf, was dieser als persön-
liche Beleidigung aufnahm, so daß er sich weigerte,
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