weiter zu verhandeln. Durch die Vermittlung
von Bennigsen und Forckenbeck wurde dieser Zwist
noch beigelegt, und endlich gelang es auch jetzt,
den sehr üblen Justizminister Grafen Lippe zu
beseitigen und den Hannoveraner Leonhard an
dessen Stelle zu bringen, der sich nicht nur als
Jurist glänzend bewährte, sondern auch die neuen
Provinzen im Staatsministerium vertrat.
Der Minister des Innern aber, Graf Fritz
Eulenburg, der freilich ein sehr begabter und auch
politisch aufgeklärter Mann war, und der Kultus-
minister v. Mühler blieben, und namentlich der
letztere verwaltete sein Ressort in scharfreaktio-
närem Geiste. So gingen in derselben Regierung
die entgegengesetzten Richtungen nebeneinander
her. Alle Wasser wirbelten trübe durcheinander.
Alle die alten Parteien gerieten in Verwirrung
und lösten sich auf. Aus Teilen der alten Fort-
schrittspartei und den gemäßigten Liberalen bildete
sich die neue nationalliberale Partei, die immer
noch Oppositionspartei blieb, aber den Prinzipien-
kampf zurückstellte und durch Kompromiß von Fall
zu Fall erst die neue Verfassung schaffen half und
dann in einem Gesetz nach dem anderen für ihre
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