Full text: Bismarcks Erbe.

Anschauungen Raum gewann. Wieder war es 
hier der Kronprinz, der durch persönliche Ein- 
wirkung, besonders auf den Abgeordneten Twesten, 
versöhnend und vermittelnd forthalf. Ein erheb- 
licher Teil der Fortschrittspartei aber blieb grollend 
beiseite stehen und konnte sich nicht genugtun in 
Verdammung der Charakterlosigkeit der „National- 
miserablen“, die ihre Grundsätze verleugneten und 
zwischen der zweiten und dritten Lesung ihre An- 
sichten änderten. Umgekehrt, je mehr die National- 
liberalen auf diesem Wege erreichten, desto stärker 
erhob sich der Groll der Konservativen gegen den 
Ministerpräsidenten, der sich von den altkonser- 
vativen Ansichten mehr und mehr entfernte. Eine 
Gruppe von hochstehenden, aufgeklärten Kon- 
servativen kamen ihm zwar so weit entgegen, 
daß sie eine neue parlamentarische Partei, die 
freikonservative, gründeten, die alten Freunde aber, 
mit denen er vom Vereinigten Landtag 1847 bis 
1866 Schulter an Schulter gefochten, die Kleist- 
Retzow, Blankenburg, Gerlach, wandten sich von 
ihm ab. 
Auch die Vollendung des nationalen Einigungs- 
werkes schritt nicht in der Weise fort, wie die 
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