reich die Gelegenheit benutzen und sich deutsche
Gebiete aneignen könnte. Die Schnelligkeit, mit
der Bismarck den Nikolsburger Frieden abschloß,
zusammen mit der mangelnden Bereitschaft Frank-
reichs und der Unentschlossenheit des Kaisers, hatten
damals den Ausbruch des Krieges verhindert. Als
Napoleon dazu kam, seine Forderung eines Stückes
des linken Rheinufers zu stellen, war der Friede
mit Österreich bereits geschlossen und Bismarck
konnte die französische Forderung schroff zurück-
weisen.
Aber der Anspruch Frankreichs auf eine Kom-
pensation war geblieben; kein Zweifel, daß Bis-
marck in seinen vielfältigen Verhandlungen mit
Napoleon, zu denen er wiederholt hingereist war,
ihm vor dem Kriege allerhand Aussichten gemacht
hatte. Es brauchte ja nicht deutsches Gebiet zu
sein, was ihn abfand; aber auf Belgien und Luxem-
burg hatte er sein Auge geworfen und wollte zu-
nächst Luxemburg seinem damaligen Souverän,
dem König von Holland, abkaufen. Luxemburg
zu opfern, wäre Bismarck im Jahre 1867 bereit
gewesen, und nahm es nicht in den Norddeutschen
Bund auf. Aber als die öffentliche Meinung in
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