Deutschland heftig aufwallte, und Bennigsen im
Reichstag eine machtvolle, mit Beifallstürmen be-
gleitete Rede gegen die Auslieferung dieses deutsch-
sprechenden Landes an Frankreich hielt, da mußte
sich Napoleon mit dem Kompromiß begnügen,
daß das Land selbständig blieb und nur der neue
Deutsche Bund auf das Besatzungsrecht, das der
alte in Luxemburg besessen hatte, verzichtete.
Dem französischen Nationalstolz genügte das
nicht, und er blieb aufs tiefste gekränkt, daß sich
hier an seiner Grenze eine neue nationale Groß-
macht erhob, die den Franzosen den Rang, die
„Große Nation“ zu sein, streitig machte. Der
preußische Gesandte, Graf Goltz, berichtete schon
im Herbst 1866 aus Paris, Napoleon rechne dar-
auf, daß Bismarck die Versprechungen, die er
ihm gemacht habe, erfülle. Er könne sonst vor
seiner Nation nicht bestehen und seinen Thron
nicht behaupten; er müsse jetzt entweder ein
Bündnis mit Preußen schließen oder eine Koalition
gegen Preußen zustandezubringen suchen, wozu
die Elemente weder in Petersburg noch in Wien
fehlen würden. Mit anderen Worten, Napoleon
verlangte, daß Preußen ihm helfe, Belgien zu
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