zu vertragen, unter der Bedingung, daß Preußen
mit Süddeutschland tue, was ihm gut scheine, und
ihm dafür Belgien überlasse. Als die preußischen
Diplomaten Paris verließen, reichte der Minister
des Auswärtigen, Herzog v. Gramont, einem von
ihnen die Hand mit den Worten: „Ich hoffe, daß
nach einigen ritterlichen Schlachten unsere Sou-
veräne sich die Hand reichen werden, so wie wir
es jetzt tun.“ Als der Marschall Mac Mahon, der
bis dahin Gouverneur von Algier gewesen war,
sich bei Napoleon meldete, um sein Armeekommando
zu übernehmen, sprach dieser kaum mit ihm über
den Feldzugsplan, sondern sagte ihm, daß er sehr
bald nach Algier zurückkehren werde und nur einen
zeitweiligen Stellvertreter brauche.
Endlich als die französische Armee an der Grenze
aufmarschierte, wurde sie in Hinblick auf diesen
Plan nicht vollständig versammelt, sondern ein
Armeekorps Canrobert) blieb bei Chalons zurück,
von wo es sich nötigenfalls sofort nach Belgien
hätte wenden können.“)
*) Vgl. hierüber meine Untersuchung „Das Geheimnis der
Napoleonischen Politik i. J. 1870“ in meinen „Erinnerungen.
Aufsätzen und Reden“ mit dem Zusatz in der 3. Auflage.
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