Full text: Bismarcks Erbe.

samt und sonders unzufrieden: die Demokraten 
verschrien die neue Verfassung mit ihrem all- 
gemeinen, gleichen, geheimen Wahlrecht als das 
bloße Feigenblatt des nackten Absolutismus; die 
Nationalliberalen vermißten die rechte nationale 
Einheit; die Klerikalen betrauerten das Aus- 
scheiden Österreichs und die Unterdrückung der 
Selbständigkeit der deutschen Stämme; die Kon- 
servativen sahen das wahre, alte Preußen, den 
Hort der Legitimität und der Welt gegen die Re- 
volution, dahinschwinden, und fast am aller- 
unzufriedensten war der neue Kaiser selbst — und 
wie glänzend hat das Werk sich bewährt! 
Die gereizte Stimmung, in der diese Verhand- 
lungen sich abspielten, und die sich vom November 
bis zum 18. Januar hinzog, steigerte sich nun 
gegenseitig mit einem neuen Zwiespalt im Haupt- 
quartier, der diesen Wochen trotz des so überaus 
glücklichen Ausganges einen tragischen Zug ver- 
leiht, und den wir hier nicht übergehen dürfen. 
Bis zu diesem Augenblick ist uns Bismarck als der 
Mann erschienen, der mit unfehlbarer Sicherheit des 
Urteils erkennt, was die Zeit verlangt und erlaubt 
und was für die Zukunft heilsam ist, und der dies 
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