Full text: Bismarcks Erbe.

und an dem von der Regierung vorgelegten Etat, 
besonders an dem Militäretat, zu streichen. Steuern 
wollte man nicht bewilligen, nicht nur, um es mit 
den Wählern nicht zu verderben, sondern auch 
um die Regierung in Abhängigkeit zu erhalten. 
Bennigsen brachte einmal einen Antrag, einen 
Kaffeezoll zwar zu bewilligen, ihn aber beweglich 
zu machen, so daß es jedes Jahr in der Hand der 
Reichstagsmajorität gelegen hätte, die Höhe zu 
bestimmen. 
Obgleich die Gesetzgebungsarbeit im Reich rüstig 
fortschritt, z. B. die großen Justizgesetze jetzt 
zur Verabschiedung gelangten, so fühlte sich Bis- 
marck doch in einer großen Bedrängnis zwischen 
den Liberalen mit ihren unerfüllbaren Ansprüchen 
auf der einen und dem Zentrum mit seiner 
Todfeindschaft auf der anderen. Die Wirkung 
zeigte sich besonders an den Finanzen des Reiches, 
die ohne neue Steuern nicht in Ordnung zu halten 
waren. Etwa zwei Jahre lang suchte und tastete 
der Kanzler, wie er sich und seine Politik vor dem 
Reichstag retten könne. Schon im Herbst 1876 
meldete Blankenburg an Roon: Bismarck will los 
von den Liberalen, aber bis in das Jahr 1878 
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