Full text: Bismarcks Erbe.

holte Bismarck sie wieder heran. Auf der kon- 
servativen Seite hatte sich im Beginn der achit- 
ziger Jahre eine demokratisch-demagogische Rich- 
tung unter Führung des Hofprediger Stöcker ent- 
wickelt, die hauptsächlich mit den antisemitischen 
Empfindungen im Volke arbeitete. Bismarck setzte 
es nunmehr durch, daß Stöcker mit seinem Anhang 
in den Hintergrund geschoben wurde und die Kon- 
servativen, Freikonservativen und Nationallibe- 
ralen ein Bündnis zu gegenseitiger Unterstützung, 
ein Kartell, schlossen. 
Das Aufwerfen der Armeefrage und das 
Kartell gaben ihm bei den Wahlen (21. Februar 
1887) einen glänzenden Sieg. Die Kartellpar- 
teien gewannen etwa 70 Sitze und damit 20 
Stimmen über die absolute Majorität. Die 
Nationalliberalen verdoppelten sich geradezu und 
kamen auf fast 100 Stimmen; den Haupt- 
verlust hatten die Deutschfreisinnigen und neben 
ihnen die Sozialdemokraten, die von 25 Sitzen 
auf 11 reduziert wurden, und die Welfen, die von 
11 Sitzen sechs verloren. 
Der neue Reichstag bewilligte das Septennat, 
ein großes Extraordinarium für die Armee und eine 
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