Full text: Die deutsche Volkswirtschaft im Kriege.

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der Elektrizitätsgesellschaften, haben sich unter dem Druck der 
Verhältnisse zu größerer Bedeutung für das Gesamtgeschäft ent- 
wickelt, indem sie sich in ausgiebigster Weise mit der Befriedigung 
militärischer Bedürfnisse befassen. Natürlich lassen sich derartige 
Umwandlungen nicht in allen industriellen Betrieben vornehmen. 
Immerhin "aber sind solche Erscheinungen von symptomatischer 
Bedeutung für die Beurteilung der wirtschaftlichen Widerstands- 
kraft des Landes. 
Das Nahrungs- und Genußmittelgewerbe hat, soweit es 
nicht ausschließlich auf die übersesische Zufuhr von Kolonial- 
produkten angewiesen ist, unter dem Kriege verhältnismäßig wenig 
zu leiden. Alle Betriebe, die der Verarbeitung einheimischer 
Naturalien dienen, sind normal und teilweise durch den erhöhten 
Heeresbedarf sogar besser beschäftigt als vor dem Kriege. Be- 
sonderen Vorteil aus der Kriegskonjunktur ziehen beispielsweise 
alle Konservenfabriken. Die Müllereien sind seit Beginn des 
Krieges ebenfalls gut beschäftigt. Dasselbe gilt für das Brauerei- 
gewerbe, das erst in allerletzter Zeit über Nachlassen des 
Bierabsatzes zu klagen hatte. Ebenso haben Bäckereien und 
Schlächtereien bisher unter normalen Bedingungen gearbeitet. 
Die Zuckerindustrie hat eine durchaus befriedigende Kampagne 
hinter sich. Die Rübenverarbeitung ist nur unbedeutend dem 
Umfange nach hinter derjenigen des Vorjahres zurückgeblieben. 
Sie betrug nach der Licht'schen Zuckerstatistik 
Für die Kampagne 1914/15 . . . . . . 71,714 Millionen Zentner 
„on „ 1913/14 . . . ..... 76,680 „ " 
” ER] ’r 1912/13 8 8.0.0. 74,619 „ . 
Die Textilindustrie, für die die Konjunktur der letzten 
Friedensjahre recht ungünstig war, hat einen seit Beginn des 
Krieges sich dauernd verbessernden Beschäftigungsgrad zu ver- 
zeichnen. Nach der Arbeitslosenstatistik des Textilarbeiterver- 
bandes waren Ende August noch 28.2 °/ der Textilarbeiter 
beschäftigungsios, Ende Septernber nur noch 17,1 °/o, Ende Ok-
	        
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