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tober 9,1 ”/, und Ende November nur noch 4,9 "jo. Zur Belebung
des Textilgewerbes hat natürlich in erster Linie der außerordent-
lich starke Bedarf der Heeresverwaltung an Bekleidungsstücken,
Decken und ähnlichem beigetragen. Zum größten Teil kommt
diese Geschäftsbelebung der Woll- und der Bekleidungsindustrie
zustatten, während die Baumwollindustrie, namentlich im Hinblick
auf die Unsicherheit der ausländischen Rohstoffzufuhr, anfänglich
ungünstiger gestellt war. Gegenwärtig aber ist auch ihre Lage
zufriedenstellend.
Eins der wenigen Gewerbe, deren Beschäftigungsgrad stär-
keren Schwankungen unterworfen war, ist das Baugewerbe.
Nachdem es infolge einer zielbewußten Unterstützung durch
größere staatliche und kommunale Aufträge in den ersten Monaten
des Krieges zufriedenstellend beschäftigt war, sodaß die Zahl der
Beschäftigungslosen im Baugewerbe sich schon im September
und noch mehr im Oktober beträchtlich verringert hat, hat diese
Belebung unter der Einwirkung der Jahreszeit bereits im No-
vember und noch mehr im Dezember wieder abgeflaut.
Die hauptsächlichsten sonstigen Produktionszweige, wie
die chemische Industrie, die Papierindustrie, die graphische In-
dustrie und die Spielwarenindustrie haben durchweg unter den
Begleiterscheinungen des Krieges zu leiden, da für sie der über-
seeische Export eine wesentliche Voraussetzung für eine aus-
reichende Beschäftigung darstell. Sehr günstig schneidet gleich-
wohl die Lederindustrie ab, da sie mit der Erledigung größerer
Heereslieferungen an der Kriegskonjunktur teilnimmt und dadurch
den Ausfall ihres Exports wettmachen kann.
Der deutsche Außenhandel, der ohne Zweifel eine der
hauptsächlichsten Grundlagen der gesamten deutschen wirtschaft-
lichen Produktion bildet, trägt naturgemäß im Kriege ein anderes
Gepräge als in normalen Zeiten und bleibt mit seinen Erträg-
nissen ohne Zweifel hinter den Ziffern früherer Jahre zurück.