Full text: Deutschland als Kolonialmacht.

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armung der Eingeborenenstämme, und besonders der Herero, in den Jahren 
1904 bis 1906 schwere Wunden geschlagen wurden, den größten Nutzen ziehen. 
Die Seelenzahl der Eingeborenen betrug — ausschließlich der Ovambo und der 
Stämme am Okavango und im Caprivizipfel — nach der letzten amtlichen 
Statistik vom 1. Januar 1912 87769 Köpfe. Hierunter rund 19700 Herero, 
19600 Bergdamara, 14300 Hottentotten, 10500 im Lohndienst stehende Ovambo, 
9700 Buschleute, 4000 Ovatjimba, 3500 Bastarde, 460 Betschnanen und 4170 
fremde Eingeborene, nämlich Kap= und Transkaikaffern, Mischlinge sowie Kru-, 
Togo= und Kamerunneger. Endlich noch 1650 landeseingeborene Mischlinge. Als 
Arbeiter bei den Weißen waren 24724 männliche Eingeborene tätig. 
Die Summe dieser Betrachtungen weist gebieterisch darauf hin, die Ovambo- 
frage als letztes Glied der Entwicklung des Schutzgebiets in kürzester Frist zu 
lösen und sie nicht erst — wie dies bei Lösung ähnlich wichtiger Fragen in Süd- 
westafrika schon so ost geschehen ist — bis zum Eintritt einer wirtschaftlichen 
Katastrophe hinauszuschieben. 
Und so hat sich denn in den vorstehenden Ausführungen das Bild eines 
Landes vor uns entrollt, das wohl viele Fehler, aber doch eine überragende, reiche 
Zahl von Vorzügen und von wirtschaftlichen Möglichkeiten in sich birgt. Wenn 
wir diese Faktoren zusammenfassen, gibt uns der heutige Stand der Wirtschaft 
des Schutzgebiets die Berechtigung, ihm eine glückliche Zukunft zu prophezeien, 
wenn nur mit Energie weitergearbeitet wird und der Mut der Verantwortung in 
großen entscheidenden Fragen nicht versagt. 
  
  
  
  
  
  
 
	        
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