———————————“———““——————ioor
aus Rinden oder Blättern. Sie sind im Kreise angeordnet und fassen nur zwei
Personen.
Die Bantus des Waldlandes bevorzugen das Giebeldachhans. Sie banen es
meist aus den Blattrippen der Raphiapalme. Die Seitenwände bestehen aus ge-
flochtenen Matten oder Baumrinden. Seltener findet man Lehmbewurf.
Das typische Haus des Graslandes ist das Kegeldachhaus. Die Grundform
desselben ist ein Kreis. Die Wand besteht aus Lehm, ans Rohr und Strauch-
werk mit oder ohne Lehmbewurf, zuweilen anch nur aus Grasmatten. Auf diesen
zylindrischen Unterbau wird dann das Kegeldachhaus gesetzt. Zuweilen wird
das Dach durch einen Mittelpfahl gestützt. In den Übergangsgegenden zwischen
Grasland und Urwald finden sich auch in den Hausformen zum Teil inter-
essante übergangsformen, und so werden im Balihochlande die Häuser qnadratisch
gebaut, die Dächer sind aber zuweilen rund.
Neben diesen beiden Hansformen findet man auch noch die Hütte in Bienenkorb-
form bei den Stämmin, die häufig ihre Wohnstätten wechseln, wie den Bororos.
Diese Bienenkorbsom besitzen anch die Stämme, die am Logone wohnen. Nur
bauen sie ihre Häuser nicht ans Gras, sondern aus Lehm, wahrscheinlich weil
in diesen Gebieten wenig Holz vorhanden ist, die Bevölkerung aber sehr dicht ist.
Im äußersten Norden der Kolonie, im Gebiet des alten Bornureiches, bauen
die Eingeborenen ein rechteckiges Hans mit plattem Dach aus Lehm. Nicht selten
wird ein erstes Stockwerk aufgesetzt. Dieses Haus ist wahrscheinlich bei der Ein-
wanderung mitgebracht worden. In Dikoa und Kusseri befinden sich große der-
artige Bauten, die man beinahe als Paläste bezeichnen kann.
Die Anordnung der Häuser in den einzelnen Dörfern ist nach der Natur
des Landes verschieden, im Waldland das Straßendorf, im andern Gebiet das
Haufendorf. In beiden Gebieten kommen daneben Einzelgehöfte vor.
Das Straßendorf bildet ein oder zwei Reihen längs des Pfades, der gleich-
zeitig als Straße dient und den Urwald durchzieht. Die Hütten stehen in einer
oder mehreren Reihen und hänfig Dach an Dach, an einzelnen Stellen auch
getrennt.
Zu Verteidigungszwecken sind die Eingänge häufig mit starken Palisaden-
zäunen, selbst mit Steinmauern, versehen, in manchen Fällen können diese Ab-
schlüsse nur mit Hilfe von Leitern überstiegen werden.
Man kann direkt beobachten, daß einzelne Stämme die Siedelung in Einzel-
gehöften bevorzugen, so die Bassa, die Anjang u. a. Aber auch diese Einzel-
gehöfte sind in der Form der Straßendörfer gebaut, indem sich zwei Häuser gegen-
überliegen, und befinden sich zu beiden Seiten einer Straße, so daß es sich
mehr um ein langgezogenes Straßendorf handelt. Einer der besten Kenner der
Urwaldgebiete erklärt es dahin, daß die in geschlossenen Straßendörfern wohnen-
den Eingeborenen Händler, die in den Gehöften wohnenden Ackerbaner sind.
Bei den Bagwiris, den Bewohnern des großen Kamernnberges, sind die
Einzeigehöfte mit ihren Feldern von lebenden Fenzen umgeben, die aber kein
Tor haben, sondern überklettert werden müssen. Das geschieht, um die Felder
gegen die Haustiere zu schützen, die frei herumlanfen.
Im Waldgebiet brauchen die Eingeborenen bei Anlage der Siedelungen auf
das Vorkommen von Wasser keine Rücksicht zu nehmen, weil Wasserstellen überall
zahlreich vorhanden sind. Dagegen kann man beobachten, daß mit Vorliebe die
Ufer der Flüsse und Ströme zur Anlage benutzt werden, weil sie bequem als
Verkehrsstraße benutzt werden können. Häufig wird auch besonders dichter Busch
oder die Nähe von Bergen bevorzugt als Schutz gegen Feinde.
Im Graslandgebiet herrscht allgemein das Haufendorf vor. Regellos stehen
die Hütten zerstreut nebeneinander. Manchmal ist der Komplex einer Familie
von einem Mattenzaun oder einer Lehmmauer umgeben. Einzelgehöfte sind selten.
11