Full text: Deutschland als Kolonialmacht.

  
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verwalteten Innenpostagentnren sind außerdem zur Annahme von Postanweisungen 
nach Orten in Kamerun und in Deutschland und zur Anszahlung von Post- 
anweisungen aus Orten Kamernns ermächtigt. 
Die Postverbindung zwischen dem Schutzgebiet und der Heimat erfolgt durch 
die Dampfer der vereinigten deutschen Westafrika-Linie (Woermann-Linie, Ham- 
burg-Amerika-Linie und Hamburg-Bremer-Afrika-Linie) in beiden Richtungen 
monatlich zweimal und durch die der African Steamship Company und der 
British and African Steam Navigation Company alle vier Wochen. Zum Teil 
vermitteln diese Dampfer auch im Verein mit den beiden Gouvernementsfahr- 
zeugen „Nachtigal“ und „Herzogin Elisabeth“ den Küstenverkehr zwischen Rio 
del Rey, Bibundi, Victoria, Duala, Malimba, Longji, Plantation, Kribi und 
Campo. Zwischen Sante Isabel (Fernando Po) und Vietoria besteht durch spa- 
nische Dampfer eine monatliche Verbindung zum Auschluß an die dentsche Kamernn- 
Hauptlinie. Gelegentlich werden auch andere Fahrzeuge, wie Kriegsschiffe, Privat- 
pinassen usw., zur Beförderung der Post zwischen den Küstenplätzen benntzt. Da- 
neben stellen Botenposten und auf einzelnen Strecken Kanus und Pinassen Ver- 
bindungen zwischen den Küstenplätzen untereinander sowie zwischen diesen und 
einigen näher gelegenen Postanstalten des Innern her. Die weiter im Innern 
gelegenen Postanstalten haben durch die Verbesserungen im Dienste der Woer- 
mann-Dampfer vermehrte Verbindungen erhalten, die Botenposten von und nach 
der Küste verkehren jetzt monatlich viermal. Die Postagenturen Garna und Kusseri 
benutzen zur Beförderung der Briespost den Wasserweg über Forcados—Lokodja— 
Bola und die Postagentur Molundu leitet den größten Teil ihrer Post über 
Matadi (Belgisch-Congo). Die Nordbahn wird zur Beförderung der Post durch 
Einrichtung einer wöchentlich dreimal in beiden Richtungen verkehrenden Bahn- 
post benutzt. 
Das Postamt in Dnuala ist durch ein Unterseekabel mit Bonny im englischen 
Süd-Nigeria verbunden und hierdurch an das internationale Kabelnetz an- 
geschlossen. Die Länge der Telegraphenlinien und -leitungen im Schutzgebiet, die 
sowohl dem Telegraphen-, als auch dem Fernsprechverkehr dienen, hat 860 und 
890 km erreicht. Die Länge der nur für den Fernsprechverkehr benutzten Linien 
ist auf 82 km gestiegen, die Länge der Fernsprechleitungen auf 576 km. Im Banu 
befindet sich eine neue Telegraphenlinie zwischen Akonolinga und Abong-Mbang. 
Besondere Ortsfernsprechnetze bestehen an 17 Orten. Die Zahl der an die Ortsfern- 
sprechnege herangeführten Anschlüsse, einschließlich der öffentlichen Fernsprechstellen, 
eträgt . 
Von den beiden in Kamerun angelegten Bahnen wurde die Kamernn-Nord- 
bahn mit 160 km Länge von Bonaberi bis Nkongsamba am 1. April 1911 dem 
öffentlichen Verkehr übergeben, während der Oberbau der Mittellandbahn nach 
Fertigstellung der Dibambabrücke über diese hinans verlegt wurde und im Februar 
1912 den Nordarm des Sanagaflusses erreichte. Am 27. März 1912 konnte der 
vorlänfige Fracht- und Personenverkehr bis km 81, d. h. bis zum Sanaga-Nord- 
arm, ausgenommen werden. 
Dem Grundsatz entsprechend, daß die Erschließung des Schutzgebiets dort, 
wo eine Bahn weder besteht noch vor der Hand geplant ist, gute Verkehrswege vor- 
aussetzt, daß aber, wo Bahnen bestehen oder entstehen sollen, zu ihrer völligen 
Ansnutzung sich dem Gerippe des Schienenweges ein Netz von Zubringerstraßen 
angliedern muß, ist der Wege= und Brückenbau nach Möglichkeit gefördert worden. 
Insbesondere schreitet der Süden fort, wo dem Vordringen der Batanga-Firmen 
von Kribi und den benachbarten Küstenplätzen ins Innere naturgemäß ein Aus- 
bau der Hauptrouten in westöstlicher Richtung entspricht. 
Anm besten wird der große Ausschwung, den die Kolonie genommen hat, durch 
die gute Entwicklung der Finanzen illnstriert. 
 
	        
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