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denen Mittel und der erwachsenden Notwendigkeit zusammen. Die Unteroffiziere und
Mannschaften rekrutieren sich aus fast allen Stämmen der Kolonie. Die meisten Stationen
sind jetzt mit einem Maschinengewehr versehen.
Die Zersplitterung unter den Volksstämmen kam der verhältnismäßig leichten
Eroberung des Landes sehr zugute. Die Truppe benahnm sich stets unter deutscher
Führung vorzüglich.
Avuch hierbei entscheidet, wie in Afrika zumeist, die Persönlichkeit in erster Linie.
Togo hatte deren, die ohne großes Aufsehen und ohne großen Apparat mit ihren Truppen
stets zum Ziele kamen, das in erreichbaren Grenzen mit genügender Vorbereitung
vorsichtig gesteckt wurde.
ls Forscher, Reisende und Bezirksleiter der ersten Zeit sind noch zu erwähnen
Premierleutnant Herold, Dr. Büttner, Banmann und Plehn, Dr. Wicke; der späteren
Zeit Bergassessor Hupfeld, Geologen: A. Schmidt, Rieck, Mezger, v. Parpart, Geologe
Dr. Kört, Dr. med. Schilling, Prof. Mischlich.
Missionar Dr. Spieths Werk „Die Ewe-Stämme“, „Ewe-Grammatik" des Missionars
Westermann, Haussagrammatik des Bezirksleiters Professor Mischlich mögen besonders
erwähnt sein als friedliche Kulturtaten.
Die Gouvernenre der Kolonie waren der Zeitfolge nach Kommissare: Falkenthal
und v. Puttkamer, Gouverneure: Köhler, Horn, Graf Zech, Dr. Brückner, S. H. Herzog
Adolf Friedrich zu Mecklenburg.
Die Namen derjenigen Reisenden, deren Fleiß und Ausdauer Togos Karte zu
verdanken ist, finden sich auf den Spezialkarten: Baumann, Blank, Büttner, v. Carnap,
v. Döring, v. Frangois, Goldberg, Glahn, Gleim, Gruner, Hornberger, Henrici, Hupfeld,
Jacobi, Kling, Klose, Kersting, Küster, Kranse, Leuschner, v. Massow, Mellin, Mischlich
Möckel, Plehn, Preil, Rigler, Rosenhagen, Frhr. v. Seefried, Smend, A. Schmidt,
Schröder, Wolf, Zöllner, Graf Zech.
Außer diesen eine sehr große Arbeit darstellenden kartographischen Vorarbeiten ist
von vielen der Togobeamten und -offiziere für die Wissenschaft gearbeitet und gesammelt
worden, so daß die Museen die meisten Sonderheiten der verschiedenen Stämme, die
bald verschwinden werden, aufbewahren können. Auch Fanna und Flora sind in Togo
ziemlich erschöpfend bestimmt. Zahlreiche Notizen und längere Ausführungen über
Land und Leute sind gesammelt und teils veröffentlicht, teils harren sie noch der Be-
arbeitung, so daß das Land in allen seinen vielgestaltigen Erscheinungen immer mehr
durchdrungen und verstanden werden kann.
Wenn man auch in Afrika nie ganz dem Neger tranen darf, so läßt sich aus der
Tatsache, daß seit Jahren keine ernsteren Aufstände zu verzeichnen gewesen sind, mit
einiger Wahrscheinlichkeit ermessen, daß die Arbeit der Deutschen anch in Zukunft unter
friedlichen Verhältnissen sich wird vollziehen lassen.
In einem unkultivierten Land wird es immer der beste Weg sein, die neuen Ver-
hältnisse allmählich und nie schematisch, den verschiedenen Zuständen der Land-
striche anzupassen. Nach und nach müssen nene Wege betreten, neue Gleise ein-
gefahren werden mit festem Ziel, aber mit wechselnden Mitteln. Diese Arbeit ist, wie
die stetige, verständnisvolle Erziehung der Eingeborenen, Sache der Persönlichkeit, nie
aber möglich mit Verordnungen und Gesetzesparagraphen allein! Nur so, wie es in
Togo geschah, läßt sich ein Zusammenarbeiten von Weiß und Schwarz ohue starke
Reibungen erzielen.
Entwicklung und Entwicklungsaussichten.
Während anfangs die natürlichen Verhältnisse des Landes geschildert wurden,
sollen sie jetzt in ihrer wirtschaftlichen Bedeutung gewürdigt werden.
Durch den fast nordsüdlichen Verlauf des Gebirges wird die Kolonie in eine östliche
und westliche Hälfte geschieden, deren Verkehr untereinander durch das fast paßlose