Honduras und Panama. Hoyeda sah den Amazonas und erforschte die Küste Venezuelas.
Er und andere Abenteurer versuchten im heutigen Kolumbien festen Fuß zu fassen.
Balboa erblickte, von hier aus vordiingend, am 25. September 1512 den Stillen Ozean.
Von 1524 an bemühten sich Pizarro und Almagro, das Goldland Peru zu finden, das
ersterer 1532 eroberte. Er und seine Nachfolger brachten die ganze Westhälfte Süd-
amerikas in den Besitz der spanischen Kronc. Ferdinand Cortez eroberte 1519 bis 1520
das heutige Mexiko. Von hier aus wurden Mittelamerika und die nördlichen Grenz-
gebiete in Besitzgenommen. Das schon um 1500 entdeckte Florida durchzog 1539 die
Expedition de Sotos, der auch über den Missisippi nähere Nachrichten brachte.
Die Entdeckungen des Kolumbus hatten auch die Portugiesen zu neuen An-
strengungen angespornt. Am 8. Juli 1497 stach Vasco da Gama mit vier Schiffen in
die See, umfuhr das Kap, erkundete die Ostküste Afrikas bis Malinde und ankerte schließ-
lich am 20. Mai 1498 vor Calicut, der Hauptstadt des indischen Malabarreiches. Nach
seiner Rückkehr 1499 wurde Cabral mit 12 Schiffen ansgesandt, der, durch Sturm west-
wärts abgetrieben, am 21. April 1500 Brasilien entdeckte und in Besitz nahm. Es zeigte
sich, daß durch den Vertrag von Tordesillas ein ziemlich großes Gebiet in Südamerika
zum portugiesischen Machtbereich gehörte. Auch an den Küsten des Indischen Ozeans
faßten die Portugiesen sesten Fuß. Schon Vasco gründete eine befestigte Faktorei
in Cochin. In der glänzenden Zeit des Vizekönigs d’'Alboquerque, 1509 bis 1515, wurden
Goa, der Hauptstützpunkt Portugals in Indien, Malakka und Ormnz cerobert. An der
ostafrikanischen Küste wurden schon vorher die Festungen Sofala, Mosambik und Kilwa
errichtet. Beim weiteren Vordringen nach Osten stießen die Portugiesen im Gebiet
der Molnkken 1521 unvermutet auf Spanier.
Als Führer dieser Expedition hatte der Portugiese Ferdinand del Magalhaes mit
fünf Schiffen im Anftrag des Madrider Hofes im Herbst 1519 die Fahrt nach Indien
um die Südspitze Amerikas herum angetreten. Er fand und durchfuhr die nach ihm
benannte Meerenge und gelangte im März 1521 nach den Philippinen, wo er im Kampf
mit den Eingeborenen sein Leben verlor. Sein Nachsolger setzte die Reise fort und er-
reichte trotz portugiesischer Nachstellungen um das Kap herum im September 1522
die Heimat. Die erste Weltumseglung war damit gelungen. Mußten die Spanier auch
auf den Molukken wieder den Portugiesen weichen, so konnten sie doch die Philippinen
behaupten, obgleich diese nach der päpstlichen Teilung den Portugiesen zufielen. Diese
setzten sich dafür 1557 in Macho fest.
An diesen Taten haben die anderen Völker nur untergeordueten Anteil gehabt;
die Dentschen beteiligten sich besonders an der Erforschung Kolumbiens und Venezuclas,
das eine Zeitlang Lehen der Welser gewesen ist. Erst später bemühten sich die Eng-
länder, eine nordwestliche und nordöstliche Durchfahrt nach Indien zu finden; erzielten
aber naturgemäß kein praktisches Ergebnis. Die Südsee und Ostküste Asiens wurde
nur langsam entschleiert. Der Spanier Torres durchfuhr 1606 die nach ihm benannte
Straße. Tasman fand 1642 bis 1644, im Auftrag des holländischen Gonverneurs van
Diemen nach Osten segelnd, Tasmania, Neuseeland und andere Südseeinseln. Van
Diemen ließ auch die japanischen Gewässer erkunden. Anstralien selbst wurde erst durch
Cook um 1770 näher erforscht.
Portugal.
In verhältnismäßig kurzer Zeit konnte Portugal ungeheure Küstenstrecken am
Judischen und Atlautischen Ozcan in Besitz nehmen, doch war seine unbeschränkte Herr-
chaft von ebenso geringer Daner. Das war zumal in jenen Zeiten schon durch äußere
Gründe bedingt. Von vornherein war es für ein kleines Staatswesen, das kaum eine
Million Bewohner zählte, unmöglich, so große Kolonialgebiete wirksam zu verteidigen,
geschweige denn zu besiedeln. Auf letzteres kam es auch nach den damaligen wirtschafts-
politischen Auschauungen der Zeit, die wir unter dem Begriff Merkantilismus zusammen-
fassen, nicht sonderlich an. Die merkautilistischen Anschanungen bildeten sich #m 16. Jahr-