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Die in unserem vorährigen Berichte ausgesprochene
Erwartung, daß die durch den enormen Preissturz des
Kautschuks hervorgerufenen Schwierigkeiten bald über-
wunden werden würden, weil die beteiligten Firmen
sich darüber einigen müßten, das Geschäft auch bei
niedrigen Gummipreisen gewinnbringend zu gestalten,
hat sich leider nicht erfüllt
Bestrebungen, eine schnelle Gesundung des
Südkamerun-Geschäftes berbeizuführen scheiterten
daran, daß einige Firmen nicht in der Lage waren,
sich den veränderten Verhältnissen sofort anzupassen,
weil sie zu große Warenlager drüben hatten. Die
Folge davon war, daß den Eingeborenen nach wie vor
die hohen Preise für ihren schlechten Gummi bezahlt
wurden, die bei einem Marktpreise von etwa 4.4 für
½ kt in Europa einen Nutzen ließen, aber bei dem
inzwischen auf 1,.70 4, zeitweise sogar auf 1,55 K für
½ kg hejuntenen Marktpreise enorme Verluste bringen
mußten. Die Kolonialverwaltung war bereit, durch
geeignete, schleunige Maßnahmen dem Handel helfend
zur Seite zu stehen. wurde aber infolge der Uneinig-
keit der beteiligten Firmen zu zeitraubenden Verhand-
lungen veranlaßt, die den rechtzeitigen Erlaß einer
Verordnung, die eine Qualitätsverbesserung des Gummis
sowie eine Zentralisation des Handels herbeiführen
sollte, verhinderten. Es ist aber zu erwarten, daß
eine entsprechende Verordnung nunmehr in absehbarer
Zeit in Kraft treten wird und daß damit eine Ge-
sundung der Verhältnisse erreicht werden kann.
Wir haben schon vor Jahresfrist die nötigen Maß-=
nahmen getroffen, unser Kamerun-Geschäft auf eine
solche Basis zu bringen, daß Verluste, soweit sic über-
haupt zu vermeiden sind, ausbleiben. Eigentliche
verlustbringende Gummiankäufe haben wir nicht ge-
macht, sondern uns darauf beschränkt, unsere Waren-
bestände zu gewinnlassenden Preisen gegen Kasse zu
verkaufen und den größeren Teil der Buschfaktoreien
aufzulösen, um die laufenden Unkosten nach Möglichkeit
herabzusetzen. Allerdings konnten die Resultate dieser
Maßnahmen bei den großen Entfernungen und den
schwierigen Verhältnissen in Kamerun nicht so schnell
in Erscheinung treten bei dem Weiterlaufen der Un-
kosten, daß ein größerer Verlust vermieden werden
konnte.
* 1
Der Rohgewinn für 1913/11 beläuft sich ein-
schließlich 110 893 J¼ Vortrag auf 779 629 . Da-
gegen erforderten Unkosten 710 875 %e., Deltrekrerd-
stellungen 8100 und Vbschreibungen 323 926 .
darunter 119 219 # auf Debitoren und Konsortien,
73 391 anuf Waren, 42527. auf schwimmende Ri-
messen und 38 104 auf Produkten. Der Verlust
des Berichtsjahres beträgt somit 263 273 .#A. Er ist
ausschließlich auf die in Kamerun notwendig gewor-
denen Abschreibungen und die dortige schlechte Ge-
schäftslage Zurückguführen. Dabei ist zu berüsichtigen,
daß der Reser vefonds mit 116000 /4 unverändert v
getragen ist und unsere sonstigen Reservestellungen auf
60 620 F erhöht wurden.
Die Gesellschaft hatte beabsichtigt, der General.
versammlung zur Beseitigung des Verlustes vorzu-
schlagen, die Aktionäre zu einer Zuzahlung aufzu-
Da mun aber inzwischen der europäische
Kricg ausgebrochen, könne sie diese Maßregel nicht
mehr empfehlen, augesichts der Tatsache, daß heute
niemand die Folgen dieses Krieges für die Gesellschaft
zu übersehen vermöge.
Alle Werte der Gesellschaft liegen, bis auf das
Liberia-Geschäft, in deutschen, englischen und französi-
schen Kolonien, befinden sich also zur Zeit unter eng-
lischer und französischer Kontrolle, so daß es allein von
dem Verlauf des Krieges abhänge, wie hoch diese
Aktiven nach Beendigung des Krieges bewertet werden
können. Die Verwaltung schlägt deshalb vor, den
Verlust zunächst auf neue Reckmung vorzutragen un
weitere Maßnahmen bis nach VWiedereintritt geordneter
Verhältnisse zurückzustellen.
Slgi. Pflan zungs-Gesellschaft m. b. 5., essen-Nuhr
Das Ergebnis des Geschäftsjahres 1913 ist erheb-
lich beeinträchtigt worden durch den großen Preiastur
auf dem Markte für Rohgummi. Während wir Ende
1912 für unsere Warc etwas über 9 / für das Kilo-
gramm noch erzielt haben, sank der Preis erst langsam.
dann aber vom Juni ab ganz erheblich und erreichte
im Oktober seinen tiefsten Stand mit 3.55 & für
Kilogramm. Gegen Ende des Jahres trat eine Er-
holung ein, die sich auf etwa 1 ¼¾ für das Kilogramm
bezifferte. Die Versuche, die Qualität unsercs Kant-
schuks zu verbessern und dadurch höhere Preise zu er-
zielen, sind von Erfolg gewesen und werden noch weiter
sortgesetzt. Der Betrieb hatte stark unter Mangel an
ausreichenden Arbeitskräften zu leiden. Die Arbeiter-
verhältnisse verschlechtern sich von Jahr gu Jahr, die
Anwerbung neuer Leute wird immer schwieriger und
erfordert große Kosten. Auch die Verlängerung de
Kontraktzeit von 180 Tagen auf 210 hat keine Bese
rung in den Arbeiterverhältnissen herbeigeführt.
ist eine Lebensfrage für alle Pflanzungen, wenn bier
nicht recht bald Wandel geschaffen wird. Ein großer
Teil der vorhandenen Arbeiter mußte zur Befördernn
unserer Warenmengen dem Betriebe andauernd en
zogen werden. da uns kein anderes Mittel, unsere
Waren zur Küste zu befördern. zur Verfügung stebh
Es ist daher dringend erforderlich, daß wir endli
eine Bahnverbindung von unserer Pflanzung bis zur
#nächsten, etwa 25 km entfernten Eisenbahnstation er,
halten. Die nötigen Schritte dazu sind eingeleitet
worden.
Durch den Ausbruch des Krieges sind wir von
jedem Verkehr mit unserer Pflanzung abgeschnitten.
Pflanzungen.
Kautschuk. Das Ernteergebnis aus der Ekguen
Pflauzung ergab 27417 ku Kautschuk (gegen 33531 9
in 1912). Der Durchschmietopreigk beträgt 4.25 K. für
das Kilogramm (gegen §.15 Jin 1912). Die inng
Anpflanzung hatte sehr unter Wiodschaben zu dieiden
so daß viele Bäume eingegangen sind. Der Bestau,
umfaßt 390 000 Bäume, wovon 365 000 Bäume aot
gapfbar sind. Der Stand dieser Pflanzung ist
auch fließt der Kautschuk reichlich; wir hätten annähern
das Doppelte an Kautschuk herausholen können. # n
genügende Arbeitskräfte vorhanden gewesen waͤren
In den trockenen Monaten Degember und Jannar die
das Zapfen eingestellt worden, um den Bäumen
notwendige Erholung zu gewähren. 000
Die Kickria-Pflauzzung umfaßt ungefähr " 70
Bäume und die Hevea-Pflanzung 2300 Bäume. k
Kapok. In der Berichtszeit wurden ——
gegen 36 182 ku in 1912 zur Abladung gebracht. jim
Durchschnittspreis beträgt 1.31 ¾ für das Foilr#rh00
gegen 1,37 .# in 1912. Der Bestand ist 24 me.
Bäume vermehrt worden, er umfaßt 193 W i
wovon 155 000 tragfähig sind. Die Nachfrage an.
Kapok auf dem heimischen Markte hält zaieschet n
Kakao. Es wurden 6928 kg gegen 12 484 pi
1912 geerntet. Das Minderergebnis ist in der La
*) Aus dem Geschästskericht für 1913.