28 Deutschland als Wirtschaftseinheit.
Tabelle J.
Die Verteilung der Hauptberufe in den Jahren 1882 und 1907.
... Erwerbstätige nebst
Erwerstät ..
. ige Zu—- Angehörigen: Zunahme
im Hauptberuf in d der
Berufsgruppe nahme in ½ der h oder
Tausend Tausend Gesamt= Abnahme
in % bevölkerung —
188221907 1882 1907 1882 907
Handel 840 1740| 10 2300|370 5 6,0 + 61
Versicherung 10 60 500 30 150 — 0,2 400
Eisenbahn, Post u. Telegraphie · 670 2150
--· 440 «
Übrige Verkehrsgewerbe 360 isa 1460 1000 z,8 # 4 116
Gast- und Schankwirtschaft 280 650 132 760 1250 1,7 2,0 65
Handel und Verkehr 1570 3480 1224650 8250 10 13,4 4 81
Land- und Forstwirtschaft 8250 9900 20 18200 28,1,1 8
Industrie und Bergbau 6400 11300 77 16000 26400 35 42, 65
Freie Berufe, Beamte u. Milit,1000 1700 70 3400 5 —.
Häusliche Dienste 400 470 1100 Soo 2 1,31 11
Ohne Beruf 1400 3400 1432200 5200 5 —
19020/ 30250) 59450501750 L100 10000f.4 36,5
Aufgabe des Staates ist es, die durch die neuere Entwickelung entstandenen
Härten zu beseitigen oder doch zu mildern. Diesem Zwecke dienen eine Reihe
von Maßregeln, so die Regelung des Gewerbes und des Arbeitsverhältnisses
der darin Angestellten durch die Gewerbe-Ordnung (Gr. A. S. 124/30, Kl. A.
S. 155), die Bestimmungen des Handelsgesetzbuches über Gehilfen und Lehr-
linge (Gr. A. S. 87/92, Kl. A. S. 118), die Arbeiter-Versicherungsgesetze (Gr. A.
S. 131/38, Kl. A. S. 157), denen sich die Privatangestellten-Versicherung (Kl. A.
S. 162) anschließt, die Gewährung billiger Darlehn zum Bau von Arbeiter-
häusern durch die Versicherungsanstalten, die mustergültige Fürsorge des Staates
für seine Angestellten und die Schaffung neuer Bauernstellen durch die innere
Kolonisation (Ansiedlungs-Kommission). Es gibt kein zweites Land, in dem für
die soziale Fürsorge so viel Mittel aufgebracht werden wie in Deutschland.
2. Äußere Entwickelung. Bei der Behandlung des Ein- und Ausfuhr—
geschäftes (Gr. A. S. 141/150, Kl. A. S. 166) wurde bereits auf die wichtige
Stellung des vermittelnden Kaufmanns hingewiesen; bei dem Zollwesen (Gr. A.
S. 15 1/153, Kl. A. S. 171) zeigte sich die Bedeutung dieser Einrichtung für den
heimischen Markt; der internationale Zahlungsverkehr (S. 153 bzw. S. 170) und
die Notwendigkeit der Banken (Gr. A. S. 101/124, Kl. A. S. 136 ff.) für seine
Durchführung sind erörtert worden. Alles das weist uns darauf hin, daß die
deutsche Wirtschaft nicht unabhängig von den übrigen Ländern sich entfalten kann,
sondern mit ihnen in vielseitigem Zusammenhange steht.
Ein Blick auf Tabelle II zeigt uns, welch gewaltige Summen Deutschland
jährlich im Warenverkehr mit anderen Ländern umsetzt. Wir erkennen daraus
auch, daß bei der Einfuhr die industriellen Rohstoffe bei weitem an erster Stelle
stehen, während unsere gewerblichen Erzeugnisse über die Hälfte der Ausfuhr
ausmachen. Heute würde ein Staat in Europa ohne die übrigen Staaten kaum