Object: Bavaria. Landes und Volkskunde des Königreiches Bayern.

198 Oberpfalz u. Regensburg. 
a Danz'l, ein Tänzchen (Neumarkt, Lauterach, Altmühl, vagegen Nürnber— 
gerisch: Dänzla), dann in ähnlich klingenden Eigennamen, z. B. Kästl, Mäntl, 
Fránzl; entschieden vor x, wie Täx'n, Fáx’n (Possen), Hax'n. 
alautet wie a: 
Gewöhnlich und regelmäßig vor entschieden ausgesprochenen oder doppel- 
ten Consonanten ohne Liquidum: glatt, sagst, tragst, sagt, tragt, arg, 
hart, macht (am Regen mocht). 
a lautet wie ae: 
An der Pegnitz: Haend, Waend. Haendschl (Handschuh), die aus dem 
mittelhochd. beumlauteten Gen. und Dat. Sing. (hende, wende) in den 
Nomin. vorgedrungenen Formen; auch Aerbet (Arbeit), mittelhochd. Erebeit. 
a ist gebrochen in au: 
Vor minder verstärkt ausgesprochenen Consonanten, wo es die Stelle des 
hochdeutschen langen, gedehnten vertritt, wie Schlauf, Schauf, a Fraug, 
Audem (mittelhochd. atem) haut (hat, am Regen hat), Aubmid (Ostnaab, 
Nürnbergisch Ab'm,), lausen (mhd. 1azen, östlich der Naab laua). Schön- 
werth I. eit. I. S. 28 bezeichnet es als Ablaut des gothischen &: blaus n, 
gotth. blesan, Naud'l, goth. nôthla. 
Im Nürnbergischen hat dieses breite au bereits theilweise dem Einflusse 
des Hochdeutschen nachgegeben und dem Mischlaute ao (a) Platz gemacht, 
z. B. Nas'n, maln (vergl. Dr. C. Fromann, grammat. Abriß der Nürn- 
berger Mundart im Anfange zu Weickart's Gedichten S. 296), oder es 
nimmt — namentlich vor r — statt des Umlautes au ein schwachtönendes o“ 
als Vorschlag an, z. B. wöahr, göar, statt dem rein oberpfälzischen wauz, 
gauf (auch wöarm, barm). 
a lautet wie kurzes ei 
In mer statt man. 
ae lautet wie d1: 
Im Imp. Conj. (Umlaut der Präteritalwurzel a nach Schmeller's 
Mundarten Bayerns S. 325), wie: i träf, i gäb (Conditionalform), jedoch 
blos in den Uebergangsgebieten (Regen, Altmühl): sonst i gebet, i treffet 2c. 
ae lautet wie ni#: 0 
Als Umlaut von gebrochenem a, z. B. er haut — i huit (er hat — 
ich hätte) sälä (säen), Häierlä (Härchen). 
ae lautet wie 6: 
Als Umlaut von 4, a und à, hie und da auch wie hochdeutsches oe in 
Mög'n, Zö’ (Mägen, Zähne), Glöss (Gläser in Sulzbach, Hersbruck, Glian 
östlich der Naab).
	        
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