Metadata: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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jenes Prestige, das für ihn eine Lebensfrage ist, wieder- 
zuerlangen. Dazu wird er unter irgendeinem Vorwande Streit 
mit uns anfangen. Ich glaube nicht, daß er persönlich diesen 
Krieg herbeisehnt, ich glaube sogar, er würde ihn lieber ver- 
meiden, aber seine unsichere Lage wird ihn dazu treiben. 
Nach meiner Berechnung wird diese Krisis in etwa zwei 
Jahren eintreten. Wir müssen natürlich darauf vorbereitet 
sein, und wir sind es auch. Wir werden siegen, und das 
Ergebnis wird gerade das Gegenteil von dem sein, was 
Napoleon anstrebt, nämlich die vollständige Einigung Deutsch- 
lands außerhalb Oesterreichs und wahrscheinlich auch der 
Sturz Napoleons.“ 
Berlin, Ende Januar 1868. 
Bismarck versichert dem ihn aufsuchenden Abgeordneten 
v. Bennigsen auf das Bestimmteste, er werde ihn bei der 
nächsten Beratung des Gesetzentwurfes über den hannover'schen 
Provinzialfonds im Abgeordnetenhause nach Kräften unter- 
stützen.“) 
Berlin, den 8. März 1868. 
Unterredung mit dem Prinzen Napolcon, 
betreffend Kompensationen an Frankreich 
und die europäische Lage.) 
Die Unterredung fand statt nach einem Diner bei dem 
französischen Botschafter Benedetti. Prinz Napoleon ging 
*) Hermann Onken Rud. v. Bennigsen, Bd. II S. 127. Bis- 
marck löst dies Versprechen am 1. Februar 1868 ein. — Nach einem 
aus der Feder von Alfred Darimor kommenden Artikel in dem 
„Figaro“ vom 8. August 1898 hatte Bismarck am 7. März 1868 
eine Unterredung mit einem Attache der französischen Botschaft 
in Berlin betr. den bevorstehenden Besuch des Prinzen Napp#leon 
am preußischen Hof. Die Quelle erscheint mehr als fragwürdig, 
und sehen wir von einer Reproduktion des Gespräches ab. 
*.) Nach dem Werke von Emilie Olliver. PIEmpire liberal, 
Etudes recits, souvenirs Bd. X Paris Garnier fréères. 
  
 
	        
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