Finanzministerium. 239
von Flächen, zur Anlegung von Fischteichen, vor allem
aber auch zur Herstellung von Kleinwohnungen
für die minderbemittelte Bevölkerung dienstbar gemacht
werden. In letzterer Beziehung soll die Bank nur die
Vermittlerrolle zwischen den Kapitalisten, die ihr Geld
anlegen wollen, und der Gemeinde, der eigentlichen
Trägerin der Wohnungsfürsorge, übernehmen erstere sollen
sich an die Bank wenden, und die betreffende Gemeinde
ihrerseits die zur Hergabe der Darlehen benötigten MWittel
von der Landeskulturrentenbank in Gestalt von Landes-
kulturrentenscheinen erhalten, auch allein der Bank für die
Ausfälle an Kapital und Zinsen haften. Die Alters-
rentenbank dagegen (im Jahre 1859 dem öffentlichen
Verkehr übergeben) gewährte bisher jedem Staatsan-
gehörigen und allen im Königreiche Sachsen wohnen-
den Ausländern, mit Genehmigung des Finanzministe-
riums auch den nicht in Sachsen wohnhaften An-
gehörigen der nur erwähnten Klassen die Füglichkeit,
mittels Einlagen, welche vom frühesten Lebensalter eines
zu Versichernden ab zu beliebiger Zeit und in beliebigen
Beträgen in die gedachte Bank eingezahlt werden
können, von einem durch den Einleger im voraus be-
stimmten Lebensjahre des Versicherten ab bis zu dessen
Ableben eine Altersrente, beziehentlich eine Zeitrente, zu
erwerben, deren Betrag nach Alaßgabe der Zeit, der
Höhe und der Bedingungen der Einlagen durch Tarife
im voraus bestimmt ist. Mit Büchsicht auf den wenig
günstigen Stand der Altersrentenbank in den letzten
Jahren ist durch Gesetz vom 3. Juni 1904 der Kreis
der zu versichernden Personen fortan auf Staatsange-
hörige des Königreichs Sachsen und andere Deutsche
eingeschränkt worden, die mindestens seit drei Jahren
ihren Wohnsitz in Sachsen haben.
Endlich sind dem Finanzministerium untergeordnet
die Domänen, die Kammer= und Landesschulgüter, der
Königl. Große Garten in Dresden, die Königl. Weinberge
und Kellereien, Kalkwerke und Mlarmorbrüche, das Blau-
farbenwesen (Königl. Blaufarbenwerk zu Oberschlema), das
Fernheiz= und Elektrizitätswerk in Dresden, ferner die
Königl. Porzellanmanufaktur in Meißen, weiter
die Schifferschulen in Schandau, Königstein, Stadt
Wehlen, Pirna, Dresden, Meißen und Riesa, welche